Die erste Woche der Sommerschule war geprägt vom Meer. „Liquid City: Adriatic Life Worlds in Transformation“ war der Titel, der die Studierenden des Elitestudiengangs „Osteuropastudien“ durch die erste Woche führte. Gemeinsam mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Graduiertenschule für Osteuropa- und Südosteuropastudien und der Universität Rijeka wurden die Entwicklungen in der kroatischen Hafenstadt Rijeka untersucht. Hierbei ging es nicht nur um die Bewerbung Rijekas als Europäische Kulturhauptstadt 2020, sondern auch um sich wandelnde Arbeitswelten und den Einfluss des Tourismus auf die Umwelt.
Jeder Tag wurde mit einer Keynote Lecture zu einem der Themenschwerpunkte eröffnet. Den Nachmittag nutzten die Studierenden für eigene kleine Forschungsprojekte: Wie stehen die Bewohner Rijekas zur Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt? Welche Sprachen dominieren das Stadtbild der ehemals italienischen und ungarischen Stadt?
Das kroatische, slowenische und italienische Istrien
In der zweiten Woche bereisten die Studierenden die Region Istrien und überquerten dabei Ländergrenzen. Vom kroatischen Pula ging es über das slowenische Koper bis in das italienische Triest. Hierbei nutzten die Studierenden die Methoden der „sensual history“ und erfuhren ihren Untersuchungsgegenstand am eigenen Leib. Unter dem Motto „Moderne und Identität in Istrien“ wandelten die Studierenden auf den Spuren der ersten Höhlenforscher in Pazin und fuhren frühmorgens mit Fischern auf das Meer hinaus.
Dass Geistes- und Sozialwissenschaften nicht nur das Sitzen in Bibliothek und Archiv erfordern, sondern manchmal auch vollen Körpereinsatz, zeigte diese Sommerschule deutlich.
Text: Elitestudiengang „Osteuropastudien“