Um einen Beitrag zu diesem Forschungsgebiet zu leisten, arbeite ich im Rahmen des Elitestudiengangs „Translational Neuroscience“ an einem Forschungsprojekt, das Krebsbiologie mit Bioingenieurwesen verbindet. Dabei untersuche ich das Potenzial von 3D-Biofabrikationsmodellen, um die Tumormikroumgebung besser nachzubilden und unser Verständnis des Wachstums und der Therapieresistenz von Glioblastomen zu verbessern.
Das Glioblastom bleibt eine der größten Herausforderungen in der Neuroonkologie, unter anderem weil herkömmliche zweidimensionale (2D) Zellkulturen die zelluläre Komplexität und die Wechselwirkungen der Tumormikroumgebung nicht reproduzieren können. Um dieses Problem anzugehen, untersuche ich den Einsatz von 3D-Biofabrikationsmodellen, künstlich hergestellten Strukturen aus Hydrogelen und Biomaterialien, die eine physiologisch relevantere Umgebung für Glioblastomzellen, Neuronen und Immunzellen wie Mikroglia bieten.
In meiner Arbeit entwickle ich Modelle, die die Untersuchung von Tumorinvasion, molekularer Signalübertragung und Therapieansprechen unter Bedingungen ermöglichen, die dem menschlichen Gehirn besser nachempfunden sind. Durch die Verwendung verschiedener Hydrogele mit unterschiedlichen Zusammensetzungen extrazellulärer Matrixproteine und strukturellen Designs wollen wir die Dynamik des Glioblastom-Fortschritts und die Rolle der interzellulären Kommunikation besser erfassen. Dieser interdisziplinäre Ansatz verbindet Neurowissenschaften, Onkologie und Gewebeengineering und stärkt meine Fähigkeiten sowohl in experimentellen als auch in analytischen Methoden.
Das Leben außerhalb des Labors
Bei diesem Projekt geht es nicht nur um wissenschaftlichen Fortschritt, sondern auch um persönliche Weiterentwicklung. Die Arbeit in einem so interdisziplinären und internationalen Umfeld ermöglichte mir den Austausch mit Forschern unterschiedlicher Fachrichtungen, was meine Sichtweise auf die translationale Forschung bereichert hat. Außerhalb des Labors habe ich mich durch Seminare, Diskussionen und Kooperationen in der akademischen Gemeinschaft engagiert, was mir dabei half, wertvolle Kontakte zu knüpfen und meinen Blickwinkel auf zukünftige wissenschaftliche Herausforderungen zu erweitern.
Das Projekt hat meine Faszination für die Tumormikroumgebung vertieft und mein Interesse an der Integration von Neurowissenschaften und bioingenieurwissenschaftlichen Ansätzen bekräftigt. Es hat auch meine Motivation gestärkt, im Ausland zu promovieren, wo ich innovative therapeutische Strategien für Glioblastome unter Verwendung fortschrittlicher In-vitro-Modelle weiter erforschen kann. Rückblickend war diese Erfahrung nicht nur ein wichtiger Schritt für meine wissenschaftliche Karriere, sondern auch ein entscheidender Moment, der mir neue Möglichkeiten für meine Zukunft eröffnet hat.
Text: Abhinav Singh, Elitestudiengang „Translational Neuroscience“