Quantencomputer – Das volle Spektrum
Im Spätsommer stand mit der Sommerschule einer der Höhepunkte des Elitestudiengangs „Physik mit integriertem Doktorandenkolleg“ auf dem Programm. Aufgrund der Corona-Pandemie fand sie dieses Jahr nicht wie üblich in Tramin in Südtirol statt, sondern in Regensburg. Das Thema, auf das sich die Studierenden geeinigt hatten, waren Quantencomputer. Der Hauptteil der Woche bestand aus Vorträgen von drei Experten zu diesem Thema, die eingeladen worden waren und uns während der Woche in Regensburg besuchten. Der erste Referent war Prof. Dr. Rudolf Gross von der TU München. Er führte in die theoretischen Konzepte ein und gab einen Überblick über die grundlegenden Ideen. Der zweite eingeladene Sprecher war Prof. Dr. Frank Wilhelm-Mauch von der Universität Saarbrücken und dem FZ Jülich. In seinen Vorträgen führte er uns in Quantenalgorithmen und Quantengatter ein und zeigte später, wo verschiedene Fehler in Quantencomputern entstehen können und welche Strategien zu deren Korrektur es gibt. Als dritter Sprecher verbrachte Prof. Dr. Ferdinand Kuemmeth vom Niels-Bohr-Institut in Kopenhagen die Woche mit uns. Er ging vor allem auf die experimentelle Perspektive von Quantencomputern ein.
Herausfordernde Aufgaben für die Teilnehmenden
Um das in den Vorlesungen Gelernte in der Praxis anwenden zu können, wurden am Dienstag- und Mittwochnachmittag verschiedene Aufgaben von den Experten gestellt. Diese reichten von theoretischen Grundlagen über den schrittweisen experimentellen Aufbau eines Quantencomputers (auf Papier) bis hin zum Programmieren von Code, der am Ende sogar auf einem echten Quantencomputer bei IBM ausgeführt wurde. Die Gruppen setzten sich hierbei aus Studierenden verschiedener Jahrgänge zusammen, so dass jede Person ihr eigenes Wissen einbringen konnte und die Vernetzung zwischen den Jahrgängen gefördert wurde. Dank des guten Wetters konnten die meisten Aufgaben im Freien auf dem schönen Regensburger Universitätscampus gelöst werden. Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten wurden dann am letzten Tag in einer Plenarsitzung den anderen Gruppen vorgestellt.
Ein kleines Stück Italien
Daneben kam aber auch der soziale Aspekt nicht zu kurz. Um ein wenig italienisches Flair aufkommen zu lassen, haben wir in der Pizzeria der Universität Regensburg zu Mittag gegessen. Dies war eine gute Gelegenheit, sich mit den Dozenten zu unterhalten und weitere Fragen zu ihren Vorträgen und Forschungsthemen zu diskutieren. Die Abende waren meist frei, so dass die Teilnehmenden der Studienwoche das sommerliche Regensburg bei Nacht erkundeten und viele Stunden am Donauufer verbrachten.
Regensburg aus einer neuen Perspektive
Am Donnerstag gab es zwei mehrstündige Stadtführungen mit spannenden Themen zur Auswahl. Diese nahmen uns tief mit in die Regensburger Geschichte und wir lernten, wie das heutige Stadtbild entstanden ist. Auch die Regensburger Studierenden konnten viel Neues über ihre Universitätsstadt erfahren. Anschließend stand eine Wanderung auf dem Programm, und der Spätsommer bescherte uns dafür traumhaftes Wetter. Es ging nach Norden über die berühmte Steinerne Brücke zu den Winzerer Höhen und dann nach Westen entlang der Donau, wo wir mit einem schönen Blick auf die Regensburger Altstadt belohnt wurden, die übrigens seit 2006 zusammen mit Stadtamhof (dem Teil nördlich der Steinernen Brücke) zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Abgerundet wurde der Abend mit einem Besuch in einem Biergarten direkt an der Donau, wo wir verschiedenste bayerische Schmankerl probieren konnten.
Text: Martin Majewski, Max Joseph Fahn, Elitestudiengang „Physik mit integriertem Doktorandenkolleg“