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Umwelt und Infrastruktur in der Slowakei

Der Eli­te­stu­di­en­gang „Osteu­ropa­stu­dien“ an der Uni­versi­tät Re­gensburg und der LMU München ver­an­stal­tet jedes Jahr für seine Stu­die­ren­den eine Sommer­schu­le in Ost­eu­ropa. Vom 18. bis 26. Sep­tem­ber 2022 ha­ben der 17. und der 18. Jahr­gang bei der Sommer­schu­le in der Slo­wa­kei die Themen Umwelt und Inf­rastruktur bear­bei­tet.

Infrastruktur

Die Stu­die­ren­den ha­ben mit Igor Ma­tečný (Come­ni­us-Uni­versi­tät Bra­tisla­va) das Was­ser­kraftwerk in Gabčíko­vo-Nagymaros be­sucht und sich von Peter Paulík (Slowa­ki­sche Techni­sche Uni­versi­tät Bra­tisla­va) über Brü­cken und ihre Bauwei­se in der Slo­wa­kei auf­klä­ren las­sen. Au­ßer­dem führ­te die Stadtpla­nerin Milo­ta Sidorová in ei­nem Vor­trag am Goe­the-Insti­tut Bra­tisla­va zum Thema „Ex­plo­ring Present Fu­ture“ in ver­schiedene As­pekte des Städ­te­baus ein, wie z.B. die sozi­alen Fol­gen des Kli­ma­wandels oder wie Städ­tebau für eine di­verse Ge­sell­schaft aus­se­hen soll­te.

Banská Štiavnica und die Hohe Tatra

Das nächste Ziel war die alte Bergbaustadt Banská Štia­vni­ca/Schem­nitz. Dort ha­ben sich die Stu­die­ren­den des Eli­te­stu­di­en­gangs „Osteuropastudien“ über die sich än­dernden An­for­de­run­gen an Inf­rastruktur im Lauf der Zeit und den zu­gleich statt­fin­den Struktur­wandel von In­dust­rie zu Tou­ris­mus in­for­miert.

Das letzte Ziel der Sommer­schu­le war die Hohe Tat­ra. Dort gab Iva­na Fi­gová eine kun­dige Füh­rung mit Blick auf das Spannungsver­hält­nis zwi­schen Na­tur­schutz und Tou­ris­mus. Dies ist in der Ho­hen Tatra sehr gut er­leb­bar. Denn ei­ner­seits ist das Hochge­birge ein Na­tio­nal­park und Le­bens­raum für di­verse Tier- und Pflanzen­ar­ten. Die­se Ein­zig­ar­tigkeit hat seit dem 19. Jahr­hun­dert Men­schen an­ge­zo­gen, de­ren An­we­sen­heit mit Ho­tels, Win­ter­sportanla­gen und Stra­ßen die be­wunderte Na­tur un­wi­der­ruf­lich ver­än­dert hat. Für Frau Fi­gová steht fest: „Wir müs­sen uns ent­scheiden: Na­tio­nal­park oder Ver­gnü­gungspark.“

Soziale Infrastruktur

Ein ganz be­son­derer Reiz der Sommer­schu­le lag in ihrer Zu­sammen­set­zung. Mit ihren un­ter­schiedli­chen Fachrich­tun­gen, Inte­res­sen, Sprachkennt­nis­sen und Le­benser­fah­run­gen konnten die Stu­die­ren­den über diese und an­dere Themen kont­ro­vers dis­ku­tie­ren und dabei neue Fa­cet­ten ent­de­cken. Ge­rade in in­for­mel­ler Runde konnten so neue Ho­rizonte ent­ste­hen, die wohl ohne diese Sommer­schu­le nie ent­stan­den wä­ren – auch das eine Art von Inf­rastruk­tur, die Handeln be­dingt.

Text: Johannes Nüßer, Elitestudiengang „Osteuropastudien“