Die Studierenden haben mit Igor Matečný (Comenius-Universität Bratislava) das Wasserkraftwerk in Gabčíkovo-Nagymaros besucht und sich von Peter Paulík (Slowakische Technische Universität Bratislava) über Brücken und ihre Bauweise in der Slowakei aufklären lassen. Außerdem führte die Stadtplanerin Milota Sidorová in einem Vortrag am Goethe-Institut Bratislava zum Thema „Exploring Present Future“ in verschiedene Aspekte des Städtebaus ein, wie z.B. die sozialen Folgen des Klimawandels oder wie Städtebau für eine diverse Gesellschaft aussehen sollte.
Banská Štiavnica und die Hohe Tatra
Das nächste Ziel war die alte Bergbaustadt Banská Štiavnica/Schemnitz. Dort haben sich die Studierenden des Elitestudiengangs „Osteuropastudien“ über die sich ändernden Anforderungen an Infrastruktur im Lauf der Zeit und den zugleich stattfinden Strukturwandel von Industrie zu Tourismus informiert.
Das letzte Ziel der Sommerschule war die Hohe Tatra. Dort gab Ivana Figová eine kundige Führung mit Blick auf das Spannungsverhältnis zwischen Naturschutz und Tourismus. Dies ist in der Hohen Tatra sehr gut erlebbar. Denn einerseits ist das Hochgebirge ein Nationalpark und Lebensraum für diverse Tier- und Pflanzenarten. Diese Einzigartigkeit hat seit dem 19. Jahrhundert Menschen angezogen, deren Anwesenheit mit Hotels, Wintersportanlagen und Straßen die bewunderte Natur unwiderruflich verändert hat. Für Frau Figová steht fest: „Wir müssen uns entscheiden: Nationalpark oder Vergnügungspark.“
Ein ganz besonderer Reiz der Sommerschule lag in ihrer Zusammensetzung. Mit ihren unterschiedlichen Fachrichtungen, Interessen, Sprachkenntnissen und Lebenserfahrungen konnten die Studierenden über diese und andere Themen kontrovers diskutieren und dabei neue Facetten entdecken. Gerade in informeller Runde konnten so neue Horizonte entstehen, die wohl ohne diese Sommerschule nie entstanden wären – auch das eine Art von Infrastruktur, die Handeln bedingt.
Text: Johannes Nüßer, Elitestudiengang „Osteuropastudien“