Interdisziplinärer Austausch und Dialog
Die Konferenz wurde vollständig von den Doktoranden des Internationalen Doktorandenkollegs „Business and Human Rights“ selbst konzipiert und organisiert. Über zwei Tage hinweg bot sie Panels, Workshops und interaktive Formate, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die sich wandelnden Rollen von Unternehmen bei der Bewältigung von Herausforderungen im Bereich Wirtschaft und Menschenrechte untersuchten – gegliedert in vier thematische Cluster:
• Konfliktumgebungen – mit Fokus auf der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht in (1) autoritären, (2) Konflikt- und (3) politisch komplexen Umgebungen.
• Verändernde Normen – zur Anpassung und Verbreitung menschenrechtlicher Normen.
• Neue Technologien – zu Wirtschaft und Menschenrechten im digitalen Zeitalter.
• Klimakrise – zu Klimaklagen und Klimagerechtigkeit, insbesondere im Globalen Süden.
Besonders hervorzuheben war die deutliche Notwendigkeit, das gegenseitige Verständnis zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden zu fördern. Die vielfältige Zusammensetzung der Teilnehmer führte zu lebhaften und mitunter hitzigen Diskussionen, die zu tiefgehenden und anregenden Fragestellungen führten. Dieser Austausch wurde in den Rückmeldungen der Teilnehmer wiederholt als einer der wertvollsten Aspekte der Veranstaltung hervorgehoben – insbesondere die Gelegenheit, Perspektiven aus unterschiedlichen globalen und disziplinären Kontexten zu hören und kritisch zu hinterfragen.
Die Konferenz verdeutlichte zudem, wie entscheidend der kontinuierliche Dialog zwischen Disziplinen für die Weiterentwicklung des Forschungsfeldes Wirtschaft und Menschenrechte ist. Zwar traten gelegentlich Spannungen auf, doch gerade diese Momente schufen einen produktiven Raum für offenen Austausch, Lernen und gegenseitige Reflexion. Die Teilnehmer setzten sich intensiv mit zentralen Fragen auseinander, anstatt unangenehme Themen zu vermeiden, und ermöglichten so eine ehrliche und authentische Auseinandersetzung mit Ideen. Leidenschaft und Spannung bestanden konstruktiv nebeneinander und spiegelten letztlich die intellektuelle Neugier und den interdisziplinären Charakter wider, die die Konferenz prägten.
Eine unvergleichliche Erfahrung
Unter den Panel-Sprechern befanden sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Fachleute aus aller Welt – darunter Professorinnen und Professoren, Postdocs und Promovierende aus den Bereichen Rechtswissenschaft, Wirtschaft und Politikwissenschaft. Ebenfalls vertreten waren Organisationen wie das Nubian Rights Forum (Kenia), das OHCHR B-Tech Project (Frankreich) und Germanwatch (Deutschland) sowie aktive Rechtsanwälte (Indien), Juristen (Brasilien) und Menschenrechtsaktivisten (Indien), die sich an lebhaften Diskussionen beteiligten.
Die Veranstaltung umfasste außerdem Paper Sessions zu Konfliktumgebungen, Workshops zu Klimagerechtigkeit und World Cafés zu KI-Ethik und Konfliktumgebungen. Diese Formate schufen Raum für offenen Dialog und förderten die Zusammenarbeit über Disziplinen und Sektoren hinweg. Neben den wissenschaftlichen Panels nahmen die Teilnehmer auch an Storytelling-Sessions, traditionellem indonesischem Tanz und Capoeira-Vorführungen teil – Ausdruck der Kraft von Kultur und Kunst zur Vermittlung von Menschenrechten.
Das Feedback der Teilnehmer am Ende der Konferenz fasste es treffend zusammen: „Ihr habt wirklich eine großartige Veranstaltung auf die Beine gestellt. Ich meine es ehrlich, wenn ich sage, dass dies einer der echten Hotspots für Business and Human Rights in Europa ist.“ Ein weiterer Teilnehmer bemerkte: „Das war eine der beeindruckendsten und schönsten Konferenzen, an denen ich seit Langem teilgenommen habe.“
Hinter der erfolgreichen Durchführung der Konferenz stand ein engagiertes Team: Milena Störmer, Stephanie Regalia, Thi Minh Chau Bui, Otgontuya Davaanyam, Eva Gengler, Xu Kang, Nelson Otieno und Eklavya Vasudev – alle Teil des Internationalen Doktorandenkollegs „Business and Human Rights“ – sowie Anastasia Friedel, die als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Menschenrechte an der FAU unterstützte.
Text: Konferenzkomitee, Internationales Doktorandenkolleg „Business and Human Rights“