Über einen Zeitraum von sechs Monaten wurden dabei von den Organisatoren der ESA-Challenge schrittweise verschiedene Aufgabentypen zu einer Simulationsumgebung hinzugefügt, die es dann selbstständig zu bewältigen galt. Die Aufgaben reichten von der Kartierung von Regionen auf der Erdoberfläche, der Beobachtung zeitkritischer Ereignisse bis zum Auffinden von Notfunkbaken. Gleichzeitig galt es, mit begrenzten Ressourcen wie Treibstoff, Energie, Speicher und Rechenleistung auf dem Satelliten umzugehen.
Die finale Evaluationsphase erstreckte sich schließlich über die letzten 72 Stunden der Challenge. Hierfür wurde die gesamte Simulationsumgebung zurückgesetzt und mit einer Fülle an neuen, noch anspruchsvolleren Aufgaben bestückt. Zusätzlich wurde der Zugriff auf den Satelliten künstlich beschränkt: Ähnlich zu echten LEO-Satelliten – LEO steht für Low Earth Orbit, es handelt sich also um Satelliten, die in geringer Höhe um die Erde kreisen. Kommunikation mit dem Satelliten war ab diesem Zeitpunkt nur noch alle 90 Minuten für etwa zehn Minuten möglich – also ein echter Härtetest für die teilautonome Software an Bord.
SaTec-Studierende überzeugen Jury
Mit 14 von 17 erfüllten Missionsaufgaben qualifizierte sich das Team während der Evaluationsphase für den „CIARC Day“ am europäischen Raumfahrtkontrollzentrum ESOC in Darmstadt. Während der Abschlusspräsentation und der anschließenden Diskussionsrunde konnten dann sowohl die modulare Systemarchitektur als auch der effiziente Pfadplaner die Expertenjury überzeugen. Aufgrund des hohen Grades an Flexibilität, Ressourceneffizienz und Autonomie konnte sich das Team schließlich gegen die starke Konkurrenz durchsetzen und wurde als Gewinner der diesjährigen Challenge geehrt.
Der Preis für die siegreichen Studierenden des Elitestudiengangs „Satellite Technology“: Teilnahme am einwöchigen ESA Academy Trainingskurs zu Weltraum-Cybersicherheit in Belgien.
Text: Elitestudiengang „Satellite Technology“