In diesem Jahr wurde eine große Vielfalt an Projekten gezeigt. Unter den Projektpartner befand sich auch eine Gruppe neuer Unternehmen, die erstmals am Modellierungsseminar teilnahmen. Einige Projekte waren anwendungsorientiert, andere widmeten sich numerischen Methoden, und natürlich gab es auch einen Hauch von KI in den Projekten.
Von Festkörpern zu Feldern: Ein modales Experiment
Eines der Unternehmen, das in diesem Jahr erstmals am Modellierungsseminar teilgenommen hat, hat sich auf die Bereitstellung fortschrittlicher numerischer Modelle für anspruchsvolle ingenieurtechnische Anwendungen spezialisiert. In ihrem ersten Seminarprojekt untersuchten sie, ob es möglich ist, eine einfache modale Analyse an Phasenfeldmodellen genauso durchzuführen wie an Festkörpermodellen, ohne größere Änderungen vornehmen zu müssen. Diese Fragestellung wurde durch Topologie-Optimierungstools inspiriert, die mittlerweile ein Standardbestandteil moderner Designprozesse sind.
Federkontakte in der Leistungselektronik
Ein weiteres neu hinzugewonnenes Unternehmen arbeitet mit modernen elektronischen Systemen im Automobilbereich, deren Funktionalität maßgeblich von einer zuverlässigen Signalübertragung zwischen den Komponenten abhängt. Federkontakte stellen hierfür eine pragmatische und flexible Lösung dar, wurden jedoch für diesen Anwendungsbereich bislang nicht umfassend untersucht. Die Studierenden entwickelten daher zunächst ein mathematisches Modell eines elastischen Federkontakts und analysierten es anschließend hinsichtlich seiner mechanischen und thermischen Eigenschaften, insbesondere im Hinblick auf mögliche Signalabbrüche. Darüber hinaus wurde im Projekt ein durch Korrosion verursachter Signalabbruch an den Kontaktstellen modelliert und anschließend detailliert analysiert.
Kalter Wind – Warme und lebhafte Gespräche
Das Modellierungsseminar ist nicht nur ein wissenschaftliches Event, sondern bietet den Studierenden und Betreuern des Elitestudiengangs „Scientific Computing“ auch die Möglichkeit zu sozialen Aktivitäten und die Kultur der Region kennenzulernen. Das diesjährige Seminar fand in der Oberpfalz, genauer in Waldsassen, statt. Neben einem Besuch der Basilika von Waldsassen wanderten die Studierenden und Betreuer zur nahegelegenen Dreifaltigkeitskirche Kappl. Trotz des kalten und windigen Wetters waren die Gespräche unterwegs herzlich und lebhaft.
Text: Sandra Aziz und Maximilian Bauer, Elitestudiengang „Scientific Computing“