Studentin des Elitenetzwerks erhält KI-Preis
Nora Gourmelon, die Teil des Internationalen Doktorandenkollegs „Measuring and Modelling Mountain glaciers and ice caps in a Changing ClimAte (M³OCCA)“ ist, wurde mit dem KI-Newcomer*innen Preis 2023 im Bereich Natur- und Lebenswissenschaften für ihre Forschung im Bereich der grünen KI ausgezeichnet. Grüne KI ist ein Forschungsbereich, in dem KI eingesetzt wird, um Probleme der Nachhaltigkeit zu lösen. In ihrer aktuellen Arbeit, die sie im Rahmen von M³OCCA durchführt, entwickelt sie Deep-Learning-Verfahren zur Extraktion von Gletscherfrontpositionen aus Satellitenbildern. Die Preisverleihung fand am 26. April in Berlin im Rahmen des "KI-Camp 2023" statt, einer von der Gesellschaft für Informatik und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung organisierten Veranstaltung für junge KI-Forscher.
Forschung im Bereich der grünen KI
Nora Gourmelon promoviert am Lehrstuhl für Mustererkennung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Nach ihrem Informatikstudium forscht sie nun im Bereich der "grünen KI". Ihr besonderes Interesse gilt dem Wasserverbrauchsverhalten von Haushalten, der Detektion von Seevögeln in videobasierten Populationserhebungen sowie der Lokalisierung von Abbruchkanten und der Bestimmung der Eisdicke von schmelzenden Gletschern. Ihre Arbeit über die Anwendung von maschinellem Lernen zur Klassifizierung von Wasserverbrauchskategorien wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Best Paper Award auf einer anerkannten Konferenz. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz erforscht Frau Gourmelon, wie KI eingesetzt werden kann, um Seevogelzählungen und Artenerhebungen effizienter zu gestalten. Erste Erfolge versprechen ein großes Potenzial an Arbeits- und Zeitersparnis und damit eine zeitnahe Information für den Artenschutz. Um die Forschung an geeigneten Deep-Learning-Techniken zur Lokalisierung von Gletscherabbruchkanten in Satellitenbildern vergleichbar und reproduzierbar zu machen, hat Frau Gourmelon einen Benchmark-Datensatz zusammen mit Baseline-Algorithmen veröffentlicht. Durch eine verbesserte Lokalisierung der Abbruchkanten und eine genauere Bestimmung der Eisdicke kann eine höhere Genauigkeit von Klimamodellen erreicht werden, die die Grundlage für Empfehlungen der Wissenschaft an die Politik (z. B. IPCC-Berichte) bilden.
Auf die Frage, was die Auszeichnung für sie bedeutet, antwortet Frau Gourmelon: “Die Auszeichnung trägt dazu bei, dass bekannter wird, wie man sich auch als InformatikerIn für die Biodiversität und den Klimaschutz engagieren kann. Außerdem freut es mich natürlich auch sehr, eine so große Anerkennung für meine bisherige Forschung zu erhalten.”
Text: Nora Gourmelon, Internationales Doktorandenkolleg „Measuring and Modelling Mountain glaciers and ice caps in a Changing ClimAte (M³OCCA)“