Die Einrichtung des hochmodernen Scannerlabors wurde durch Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Freistaats Bayern und der Ludwig-Maximilians-Universität München ermöglicht und beruhte auf einem erfolgreichen DFG-Antrag für Forschungsgroßgeräte. Diesen hatten Prof. Dr. Hermann Müller (Leitung des Elitestudiengangs „Neuro-Cognitive Psychology“), Prof. Dr. Peter Falkai (Psychiatrie) und Prof. Dr. Benedikt Grothe (Neurobiologie) gemeinsam gestellt.
Das hochmoderne Scannerlabor bildet die Infrastruktur für Grundlagenforschung und forschungsorientierte Lehre zu den zentralnervösen Mechanismen grundlegender psychischer Funktionen – und Dysfunktionen – innerhalb der gesamten Sensorik-Kognitions-Handlungsschleife, von der Kindheit bis ins hohe Alter. Dies umfasst die Erforschung psychologisch begründeter funktionaler Modelle der kognitiven Architektur einschließlich deren zugrundeliegenden neuronalen Areale bzw. Netzwerke sowie die Erforschung innovativer Strategien für therapeutische Interventionen bei neuro- bzw. psychologischen und psychiatrischen Erkrankungen. Das Verständnis zugrundeliegender Hirnmechanismen trägt zu einer umfassenderen psychologischen Theoriebildung bei und stärkt die Entwicklung innovativer diagnostischer und therapeutischer Interventionen.
Ein weiteres Vorhaben besteht in der kombinierten Anwendung der funktionellen MRT mit bereits am Standort LMU vorhandenen Bildgebungs- und Hirnstimulationsverfahren (z. B. EEG und TMS) und einer stärkeren Verknüpfung kognitiv-neurowissenschaftlicher Daten mit den Konzepten aus der Künstlichen Intelligenz und dem Bereich Computational Neuroscience.
Als besonderes Merkmal des neuen Labors ist die Einrichtung eines „Core Facility Teams“ nach angloamerikanischem Vorbild geplant, das die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Studierenden in allen Aspekten von Bildgebungsuntersuchungen, von der Planung, über diecDurchführung, bis hin zur Auswertung der (f)MRT-Daten, einschließlich forschungsorientierter Lehre unterstützt. Bestandteil des „Core Facility Teams“ ist auch eine neue W3-Professur für sensorische und kognitive Funktionen. „Dies ist eine einzigartige Situation, die eine noch intensivere Verzahnung von wissenschaftlicher Theorie bzw. Methode und Praxiserfahrung erlaubt“, sagt Prof. Dr. Hermann Müller, Leiter des Elitestudiengangs „Neuro-Cognitive Psychology“.
Text: Elitestudiengang „Neuro-Cognitive-Psychology“