Zurück zur Übersicht

MAOT besucht ASML

Mit gro­ßer Spannung fuh­ren mehr als 30 Stu­die­ren­de des Eli­te­stu­di­en­gangs „Advan­ced Op­tical Techno­lo­gies“ (MAOT) im Mai 2023 zu ASML in Ein­dhoven - dem Weltmarktfüh­rer im Be­reich der Pro­duk­tion von Li­tho­gra­phie­sys­te­men für die Halbleiter­in­dust­rie. Die Fir­ma ASML mit fast 40.000 Mit­ar­bei­tern hat dort ihre Hauptnie­der­las­sung. Einst eher einer der so­ge­nannten „Hidden Champi­ons“ und selbst in In­dust­rie­krei­sen we­nig be­kannt ist sie durch die öf­fent­liche Dis­kus­sion über kriti­sche Lie­fer­ket­ten in­zwi­schen auch einer brei­teren Öf­fent­lich­keit be­kannt ge­wor­den und ihre im­men­se Be­deu­tung wird im­mer wie­der in TV-Talk­shows the­mati­siert. Mit ei­nem Mar­kan­teil von über 80% ist ASML abso­lutes Rückgrat der Halbleiter­in­dust­rie und da­mit der mo­der­nen Welt, die ohne Mil­liar­den von Chips nicht mehr funk­tio­nie­ren wür­de. Kunden sind Intel, Tos­hiba, Acer und viele an­dere. Der­zeit ist ASML die ein­zige Fir­ma, die pro­duk­tive Sys­teme für die nächste Ge­nera­tion der Foto­li­tho­gra­fie-Verfah­ren - EUV (Ext­reme ult­ravi­olet li­tho­graphy) - lie­fern kann.

Der Kontakt

ASML und der Elitestudiengang „Advanced Optical Technologies“ bzw. der Op­tik-Stand­ort Er­lan­gen ste­hen seit lan­gen Jah­ren in Ver­bin­dung. Ne­ben meh­reren Mas­ter­ar­bei­ten, die in den ver­gan­ge­nen Jah­ren in Ko­ope­rati­on mit ASML und unter Be­treu­ung von PD Dr. An­dreas Erdmann ge­schrieben wur­den, ha­ben be­reits acht Ab­sol­ven­ten des Eli­te­stu­di­en­gangs eine Tä­tigkeit bei ASML auf­ge­no­mmen. Im Jahr 2021 hat ASML zu­dem eine feste Ko­ope­rati­on mit dem Max-Planck-Institut für die Phy­sik des LIchts (MPL) etab­liert. Dem MPL ist MAOT durch viele am MPL täti­ge Do­zen­ten und Do­zentinen­nen und zahl­rei­che dort durchge­führ­te Mas­ter­ar­bei­ten eng ver­bun­den.

Ein Tag bei ASML

Die AS­ML-Ver­ant­wort­li­chen hat­ten ein vol­les für die Stu­die­ren­den zu­sammen­ge­stellt. Der Vormit­tag war einer aus­führ­li­chen Ein­füh­rung in die Techno­logie der von ASML pro­du­zier­ten Sys­teme ge­widmet. Das neue Ex­peri­ence Cen­ter bot dabei be­ein­dru­ckende 3D-Vir­tuali­sie­run­gen der Ma­schi­nen und per Liv­e-Kame­ras einen sonst sel­ten er­hält­li­chen Ein­blick in die Pro­duk­tion im Rein­raum.

Be­son­deres Inte­resse bei den Stu­den­ten von MAOT fan­den die „Pitch Talks“, in de­nen tech­no­logi­sche Ex­per­ten der Fir­ma in je­weils sie­ben Mi­nu­ten sehr kon­zentriert zent­rale tech­ni­sche As­pekte der Sys­teme vor­stell­ten. Es wur­den dabei De­tails prä­sen­tiert, die über das in Fir­men­prä­sen­tati­onen ge­wohnte Maß hin­aus­ge­hen, so dass alle Teil­neh­mer ein Non-Disclosure Ag­ree­ment un­ter­zeichnen mussten.

Die Mit­tags­pau­se fand in der neu­en, gale­riear­tig ange­leg­ten Kan­tine statt und bot ne­ben le­cke­ren Snacks einen Ein­blick in die Ar­beitswei­se eines mo­der­nen Hightech-Un­ter­neh­men: über­all sa­ßen klei­ne Gruppen vor Bild­schirmen zu­sammen und dis­ku­tier­ten ange­regt. Die Kan­tine ist gern ge­nutz­ter Treffpunkt der Mit­ar­bei­ter und will­kommene Er­gän­zung tradi­tio­neller räumli­chen Strukturen wie Bü­ros und Be­spre­chungsräumen. Der di­rekte Ein­druck un­ter­strich das, was die tech­no­logi­schen Ex­per­ten in Ge­sprä­chen im­mer wie­der be­ton­ten: das A und O des Er­folgs eines Hightech-Un­ter­neh­men ist eine viel­fälti­ge und funk­tio­nie­ren­de Kommu­nika­tion aller Mit­ar­bei­ter. Eine gute Kommu­nika­ti­ons­fä­hig­keit ist ne­ben soli­den Wis­sen und In­no­vati­ons­fä­hig­keit zent­rale Qua­lifi­kati­on, um tech­no­lo­gisch er­folg­reich zu sein.

Am Nachmit­tag mussten die Stu­die­ren­den schließ­lich sel­ber ar­bei­ten. Die Ex­per­ten von ASML prä­sen­tier­ten den Stu­die­ren­den ein rea­les Prob­lem aus ihrer Pro­duk­tion, für das diese in Kleingruppen Lö­sungsan­sätze erar­bei­ten soll­ten. Ne­ben der For­de­rung nach krea­tiven Ideen setz­ten sie die An­for­de­rung, dass es sich um stabi­le, nicht zu kompli­zierte und für den Kunden be­zahl­bare Lö­sun­gen han­deln soll­te. Neunzig Mi­nu­ten ar­bei­teten die Stu­die­ren­den in­ten­siv an dem Prob­lem und wur­den dabei von drei AS­ML-Exper­ten un­ter­stützt, mit de­nen sie ihre Ideen dis­ku­tie­ren konnten. Im ab­schließenden „Wrap-Up“ konnten letzte offe­ne Fra­gen ge­klärt wer­den und mit hin­zu­ge­komme­nen Ex­per­ten aus der Hu­man Re­sources Ab­tei­lung gleich erste Ideen für zu­künf­tige Prak­tika und Mas­ter­ar­bei­ten be­spro­chen wer­den.

Die Begegnung mit Graduierten

Ein wei­teres Highlight war der Kon­takt zu den MAOT-Ab­sol­ven­ten, die bei ASML tätig sind. Sechs von acht lie­ßen es sich nicht neh­men an dem ein oder an­de­ren Teil des Pro­gramms teil­zu­neh­men und konnten in in­ten­siven Ge­sprä­chen mit den Stu­die­ren­den wertvolle Er­fah­run­gen tei­len. Alex Muthumbi und Pan­kaj Bhardwaj, die erst kürz­lich mit ihrer Tä­tigkeit be­gon­nen hat­ten, fass­ten ihre Er­fah­run­gen in einer kur­zen Prä­sen­tati­on zu­sammen und ga­ben den aktu­ell Stu­die­ren­den Empfeh­lun­gen für ihr Stu­dium - wozu auch der un­be­ding­te Rat zur Teil­nah­me am Eli­tecup-Fuß­ball­tur­nier ge­hör­te.

Text: Dr. Jür­gen Großmann, Eli­te­stu­di­en­gang „Advan­ced Op­tical Techno­lo­gies“