ASML und der Elitestudiengang „Advanced Optical Technologies“ bzw. der Optik-Standort Erlangen stehen seit langen Jahren in Verbindung. Neben mehreren Masterarbeiten, die in den vergangenen Jahren in Kooperation mit ASML und unter Betreuung von PD Dr. Andreas Erdmann geschrieben wurden, haben bereits acht Absolventen des Elitestudiengangs eine Tätigkeit bei ASML aufgenommen. Im Jahr 2021 hat ASML zudem eine feste Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für die Physik des LIchts (MPL) etabliert. Dem MPL ist MAOT durch viele am MPL tätige Dozenten und Dozentinennen und zahlreiche dort durchgeführte Masterarbeiten eng verbunden.
Die ASML-Verantwortlichen hatten ein volles für die Studierenden zusammengestellt. Der Vormittag war einer ausführlichen Einführung in die Technologie der von ASML produzierten Systeme gewidmet. Das neue Experience Center bot dabei beeindruckende 3D-Virtualisierungen der Maschinen und per Live-Kameras einen sonst selten erhältlichen Einblick in die Produktion im Reinraum.
Besonderes Interesse bei den Studenten von MAOT fanden die „Pitch Talks“, in denen technologische Experten der Firma in jeweils sieben Minuten sehr konzentriert zentrale technische Aspekte der Systeme vorstellten. Es wurden dabei Details präsentiert, die über das in Firmenpräsentationen gewohnte Maß hinausgehen, so dass alle Teilnehmer ein Non-Disclosure Agreement unterzeichnen mussten.
Die Mittagspause fand in der neuen, galerieartig angelegten Kantine statt und bot neben leckeren Snacks einen Einblick in die Arbeitsweise eines modernen Hightech-Unternehmen: überall saßen kleine Gruppen vor Bildschirmen zusammen und diskutierten angeregt. Die Kantine ist gern genutzter Treffpunkt der Mitarbeiter und willkommene Ergänzung traditioneller räumlichen Strukturen wie Büros und Besprechungsräumen. Der direkte Eindruck unterstrich das, was die technologischen Experten in Gesprächen immer wieder betonten: das A und O des Erfolgs eines Hightech-Unternehmen ist eine vielfältige und funktionierende Kommunikation aller Mitarbeiter. Eine gute Kommunikationsfähigkeit ist neben soliden Wissen und Innovationsfähigkeit zentrale Qualifikation, um technologisch erfolgreich zu sein.
Am Nachmittag mussten die Studierenden schließlich selber arbeiten. Die Experten von ASML präsentierten den Studierenden ein reales Problem aus ihrer Produktion, für das diese in Kleingruppen Lösungsansätze erarbeiten sollten. Neben der Forderung nach kreativen Ideen setzten sie die Anforderung, dass es sich um stabile, nicht zu komplizierte und für den Kunden bezahlbare Lösungen handeln sollte. Neunzig Minuten arbeiteten die Studierenden intensiv an dem Problem und wurden dabei von drei ASML-Experten unterstützt, mit denen sie ihre Ideen diskutieren konnten. Im abschließenden „Wrap-Up“ konnten letzte offene Fragen geklärt werden und mit hinzugekommenen Experten aus der Human Resources Abteilung gleich erste Ideen für zukünftige Praktika und Masterarbeiten besprochen werden.
Die Begegnung mit Graduierten
Ein weiteres Highlight war der Kontakt zu den MAOT-Absolventen, die bei ASML tätig sind. Sechs von acht ließen es sich nicht nehmen an dem ein oder anderen Teil des Programms teilzunehmen und konnten in intensiven Gesprächen mit den Studierenden wertvolle Erfahrungen teilen. Alex Muthumbi und Pankaj Bhardwaj, die erst kürzlich mit ihrer Tätigkeit begonnen hatten, fassten ihre Erfahrungen in einer kurzen Präsentation zusammen und gaben den aktuell Studierenden Empfehlungen für ihr Studium - wozu auch der unbedingte Rat zur Teilnahme am Elitecup-Fußballturnier gehörte.
Text: Dr. Jürgen Großmann, Elitestudiengang „Advanced Optical Technologies“