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Licht ins Labor

Ein fä­cherübergrei­fen­des Ko­ope­rati­onspro­jekt der be­son­de­ren Art wurde von Thomas Wagner, ei­nem Alumni des Eli­te­stu­di­en­gangs „Advan­ced Syn­the­sis and Ca­taly­sis“ (SynCat), initi­iert. Zu­sammen mit einer be­freunde­ten Stu­die­ren­den der Wirt­schafts­wis­sen­schaften, An­na-Katha­rina Kopp, der Uni­ver­sität Re­gensburg und in Ko­ope­rati­on mit der For­schungs­gruppe von Prof. Burkhard Kö­nig wurde die Marktreife eines Pho­tore­ak­tors zum uni­ver­sel­len Ein­satz in pho­to­chemi­schen La­bo­ren vo­ran­ge­trie­ben. Heu­te steht das Ge­rät zum kom­mer­ziel­len Er­werb zur Ver­fü­gung.

Ef­fizi­enz und Standar­di­sie­rung durch mo­der­ne LED-Techno­logie

Pho­to­chemi­sche Re­akti­onen werden durch Be­strahlung mit Licht spe­zifi­scher Wel­len­län­gen ge­trig­gert. So kön­nen viele Stoffe effi­zien­ter her­ge­stellt und die Me­cha­nis­men neu­arti­ger Re­akti­onen auf­ge­deckt werden. Der Ein­satz von teu­ren und zum Teil gif­tigen chemi­schen Stoffen in der Her­stel­lung von Feinchemi­ka­lien wie zum Bei­spiel pharma­zeu­ti­schen Pro­duk­ten wird deutlich re­du­ziert. Da­her nimmt der Be­reich der Pho­to­chemie auch eine wichtige Stel­lung in­ner­halb der fort­ge­schritte­nen Syn­the­se und Ka­taly­se im Eli­te­stu­di­en­gang „Advanced Synthesis and Catalysis“ (SynCat) ein. Mit dem hier er­worbe­nen Wis­sen wurde das Ver­markt­ungs­pro­jekt erst möglich ge­macht.

Thomas Wagner be­rich­tet über das ent­wi­ckel­te Ge­rät: “Mit un­se­rem Pho­tore­ak­tor kön­nen wir die Er­geb­nisse aus den For­schungs­labo­ren ver­gleichbar ma­chen: Die For­scherin­nen und For­scher kön­nen ge­nau be­stimmen, wel­che Strahlungsleistung sie ein­set­zen.” Die VWL-Stu­den­tin An­na-Katha­rina Kopp ar­bei­tet mit Thomas Wagner an der Ver­markt­ung. Sie er­klärt, was das Ge­rät noch ausmacht: “Die Re­akti­onen lau­fen jetzt viel schneller ab, weil un­ser Re­ak­tor mit sehr ho­her Lichtleis­tung ar­bei­tet.” Dadurch lie­ßen sich manche Re­akti­onen statt in zwei Stunden in nur zehn Mi­nu­ten durchführen.

Großer Bedarf in industriellen Laboren

Bei der Entwicklung des Ge­räts wurden die Stu­die­ren­den von Prof. Dr. Burkhard Kö­nig, ei­nem auf dem Ge­biet der Pho­to­kata­lyse füh­ren­den Wis­sen­schaftler, bera­ten. Die meisten La­bore in die­sem Be­reich ar­bei­ten mit Ei­gen­kon­struktio­nen, wel­che ver­gleichba­re For­schungs­er­geb­nisse nur be­dingt zu­las­sen. Da­her ist das ent­wi­ckel­te und in­zwi­schen markt­ein­ge­führ­te Ge­rät laut Prof. Kö­nig ein gro­ßer Fortschritt: “Mit dem Pho­tore­ak­tor, den die Stu­die­ren­den auf den Markt ge­bracht ha­ben, lau­fen Re­akti­onen nicht nur schneller und bes­ser ver­gleichbar ab. Das Ge­rät kann Re­akti­onen so stark mit Licht be­strahlen, dass viel­leicht Re­akti­onen da­mit be­forscht werden kön­nen, die heu­te noch gar nicht möglich sind.”

Eine posi­tive und ge­winnbringen­de Ko­ope­rati­on konnte durch den Zu­sammenschluss mit dem be­ste­hen­den Wirtschafts­un­ter­nehmen HK Testsys­teme er­zielt werden. Ge­schäfts­füh­rer Wolfgang Kopp er­läu­tert den Er­folgsfak­tor: “Für uns ist es wertvoll, wenn wir di­rekt aus der For­schung er­fah­ren, was im La­bor ge­braucht wird. Mit die­sem Wis­sen und un­serer Er­fah­rung in der Entwicklung und Konstruktion ha­ben wir ein Ge­rät ent­wi­ckelt, das den ho­hen An­sprüchen in der For­schung ge­nügt.”

Trotz der noch jun­gen Markteinfüh­rung des Re­ak­tors, stößt das Ge­rät schon auf brei­tes nati­ona­les und in­ter­nati­ona­les Inte­res­se. Ein gro­ßes In­dustrie­un­ter­nehmen und meh­rere Uni­ver­sitä­ten, da­run­ter eine US Eli­te-Uni­ver­sität, ha­ben be­reits Inte­resse an dem La­bor­gerät ge­zeigt.

Beitrag von

Text: Elitestudiengang „Advanced Synthesis and Catalysis“