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Klimapolitik und -ökonomik

Mit Be­geis­te­rung nah­men Stu­die­rende des Elite­studi­en­gangs „Glo­bal Change Eco­logy“ das neue Mo­dul „Klimapoli­tik und -öko­no­mik“ auf, das erst­mals im Win­ter­se­mes­ter 2020/21 ange­boten wur­de. Das Mo­dul ge­hört zum Pro­grammteil „So­zialer Wan­del“ und be­steht aus zwei Se­mina­ren, die von Gast­do­zie­ren­den ge­lehrt wer­den.

Klimadiplomatie

Die Kli­mak­rise ist ein kom­ple­xes Zu­sam­men­spiel vieler Fak­toren und hat weit­re­chen­de Fol­gen für Men­schen weltweit. Lö­sungswege aus dieser Krise ver­lan­gen glo­bale Ko­ope­rati­on. Auf der Ebe­ne der Ver­einten Nati­onen wur­den daher inter­nati­onale Kon­fe­ren­zen, Ver­hand­lun­gen und Ab­kommen ange­sto­ßen, das sog. Klimare­gime. Ziel des Se­minars „Klimadip­loma­tie“ ist es, den Stu­die­ren­den die Hin­ter­grün­de, Ent­wick­lun­gen und mög­lichen Prob­leme dieser Pro­zesse zu ver­mit­teln. Stu­die­rende lernen das Klimare­gime im geo­politi­schen Kon­text ken­nen und ana­lysie­ren be­ste­hende Ab­kommen kri­tisch.

Das Se­minar wird durch die per­sönli­chen Er­fah­run­gen der Do­zentin Prof. Dr. Streck berei­chert, die sie beim Be­such zahl­rei­cher Kli­ma­kon­fe­ren­zen ge­sam­melt hat. Prof. Dr. Streck ist Mit­be­grün­derin und Di­rekto­rin des Bera­tungsun­ter­neh­mens Cli­mate Focus und Ho­no­rar­pro­fesso­rin an der Uni­versi­tät Pots­dam. Ihrer Mei­nung nach ist das neue Se­minar eine wert­volle Er­gän­zung des Cur­ricu­lums, da die nöti­ge glo­bale Ko­ope­ration zum Lösen der Kli­mak­rise das Ver­ständnis glo­baler politi­scher, öko­nomi­scher und histo­ri­scher Zu­sam­men­hänge er­for­dere. Klimadip­loma­tie in einem inter­dis­zipli­nären Stu­dien­gang zu integ­rieren sei wich­tig, denn die Kli­mak­rise er­for­dere eine Um­struk­turie­rung der Ge­sell­schaf­ten. Diese sei nur durch inter­dis­zipli­näre Zu­sam­mena­rbeit mög­lich und hierzu müs­sen wir lernen „eine ge­mein­same Spra­che zu spre­chen“, so Prof. Dr. Streck.

Klimapolitik und Politikinstrumente

Eine Dis­ziplin, die eine Schlüssel­rolle in allen inter­nati­ona­len De­bat­ten, auch der Klimade­batte, spielt, ist die Öko­no­mik. Marktregu­lie­rung, z.B. durch Ein­füh­rung von CO2-Steuern, ist ein wert­volles Werkzeug, um den wei­teren An­stieg an Emis­sio­nen zu un­ter­bin­den. Im Se­minar „Klimapoli­tik und Poli­tikin­stru­men­te“ wer­den unter­schiedliche Poli­tikin­stru­mente zum Kli­ma­schutz in Be­zug auf ihre Effi­zienz, Ge­rech­tigkeit und Um­setz­bar­keit ana­ly­siert. Zu­dem wer­den wirt­schaftliche Gründe des Kli­ma­wan­dels, soge­nann­te Marktver­sa­gen, dis­ku­tiert. Dabei wer­den so­wohl die öko­nomi­schen Grundla­gen er­klärt als auch aktu­elle The­men der kli­maökono­mi­schen For­schung dis­ku­tiert.

Der Do­zent Dr. Meya arbei­tet als Wis­sen­schaftler am Deut­schen Zent­rum für integ­rative Bio­diver­sitäts­for­schung Hal­le-Jena-Leipzig an der Schnittstel­le zwi­schen Wirt­schafts- und Na­tur­wis­sen­schaft. Da­her spricht er aus Er­fah­rung, wenn er sagt: „Ökonomi­sches Den­ken ist in der öf­fent­lichen und politi­schen Dis­kus­sion zum Kli­ma­wan­del sehr pro­mi­nent. Auch für Na­tur­wis­sen­schaftler und Na­tur­wis­sen­schaftlerin­nen ist es daher wich­tig zu ver­ste­hen, wel­che volkwirt­schaftlichen Ar­gu­mente es für den Kli­ma­schutz gibt.“ Das neue Se­minar sieht er als Be­rei­che­rung für die Stu­die­ren­den, da es die na­tur­wis­sen­schaftlichen Kurse des Cur­ricu­lums um eine ge­stal­ten­de, poli­tikorien­tierte Per­spek­tive er­gänzt.

In Kombina­tion bieten die bei­den Se­mina­re eine um­fas­sende Ein­füh­rung in die Klimapoli­tik und -öko­no­mik. Im letz­ten Win­ter­se­mes­ter weck­ten sie das Inte­resse vieler Stu­die­ren­den, daher wur­den beide Se­mina­re gleich zweimal in­ner­halb eines Se­mes­ters ange­boten und wer­den zu­künf­tig fester Be­standteil des Elite­studi­en­gangs „Glo­bal Change Eco­logy“ sein.

Text: Elina Rittelmann, Elitestudiengang „Global Change Ecology“