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iGEM München 2019 

Studierende entwickelten ein neuartiges Werkzeug, um transplantierte Zellen zu analysieren.

iGEM - Neue Ideen in der Biologie

Der i­GEM (in­ter­na­tio­nal Ge­netically En­gi­neered Ma­chi­ne) Wettbewerb wurde 2003 vom Massa­chu­setts In­sti­tute of Techno­logy (MIT) ge­gründet und ver­folgt seitdem jähr­lich das Ziel, jun­ge Wissen­schaftlerteams aus aller Welt für viel­fäl­tige und ge­wagte Pro­jek­te im Feld der syn­the­ti­schen Bio­lo­gie zu be­geis­tern.

Auch An­ja Doma­de­nik, eine Studen­tin des Elitestudiengangs „Human Bio­logy – Princip­les of Health and Disease“ war 2019 Teil des Münche­ner i­GEM Teams der LMU und TU München. Das neu­arti­ge Di­ag­no­se­werkzeug, wel­ches die Gruppe entwi­ckelte, wurde nun für den Preis „Beste Di­ag­nos­tik“ so­wie „Beste bio­logi­sche Bauteil“ und „Bestes Un­ter­nehmer­tum“ no­mi­niert.

Da­bei konnte An­ja durch die the­ore­ti­schen und prakti­schen Kurse ihres Studi­en­ganges maßge­blich zum Pro­jekt bei­tra­gen. Darüber hinaus konnte sie ihre intrinsi­sche Mo­tiva­tion un­ter Be­weis stel­len, wel­che auch durch ihr Master-Pro­gramm be­feu­ert wurde. Stu­dienbe­glei­tend arbeitete sie so über ein Jahr hinweg teils bis spät in die Nacht an diesem Pro­jekt.

Ide­en­aus­tausch und neue Per­spektiven

Mehr als 300 in­ter­na­tio­nale Studierendenteams nehmen jähr­lich am i­GEM-Wettbewerb teil und ver­su­chen Preise in ver­schie­de­nen Ka­te­go­rien zu ge­winnen. Die­ses Jahr prä­sen­tier­te je­des Team sein Pro­jekt in Bos­ton (MA) und dis­ku­tier­te des­sen Stärken und Schwä­chen mit an­de­ren Studierenden. Zu­sätz­lich wurden zahlrei­che Workshops von Start-ups und Fir­men or­ga­ni­siert, um ei­nen Austausch von Er­fah­rung, Ex­per­tise und Kar­rie­re­emp­feh­lun­gen zu er­mögli­chen.

Das i­GEM-Team München 2019 stellte hier ihre neu­arti­ge Me­tho­de vor, wel­che es möglich machte, mit Hil­fe von Vesikeln transplantierte Zel­len über den Lauf ihrer Le­ben­spanne zu be­obachten. Da­bei wird zu­erst In­forma­tion über die Konzentrati­on von spe­zifi­scher RNA, wel­che Anwei­sun­gen für den Bau von Pro­tei­nen ent­hält, in be­sag­te Vesikel ver­packt. An­schließend werden die­se Bläschen aus der Zel­le transportiert und können so an­schlie­ßend mit konven­tio­nel­len Me­tho­den ana­ly­siert werden. Dieses Vorge­hen er­mög­licht deswe­gen eine nicht in­va­sive Überprüfung des im­plantier­ten Gewe­bes.

Der i­GEM-Wettbewerb trägt durch le­bendi­ges Networking da­zu bei, dass aus kleinen Pro­jek­ten ei­gene Bio­tech Start-ups und Fir­men ent­ste­hen. Die­se Veran­stal­tung ist eine ein­zig­arti­ge Möglichkeit für Studen­ten, wie An­ja, neue Leu­te aus un­ter­schied­li­chen Fachbe­rei­chen kennen­zu­ler­nen, sich mit ihnen aus­zu­tau­schen und den ei­ge­nen Ho­rizont zu er­wei­tern. Am letz­ten Tag des Wettbewerbs wurden die Gewinner der Ka­te­go­rien gekürt und durften ihre Projekte noch einmal auf gro­ßer Bühne vor­stellen.

Text: Anja Domadenik, Elitestudiengang „Human Biology“