Was Forschen im Industriemaßstab ausmacht
Universitäres Forschen ist häufig im Labormaßstab auf geringe Mengen beschränkt. Die Neue Materialien Bayreuth GmbH (NMB), beschäftigt sich dahingegen mit der Verarbeitung von großen Mengen und Verfahrensentwicklung zu innovativen Bauteilen aus Polymeren oder Metallen. Hierbei kommt insbesondere eine hochmoderne Anlagentechnik im industriellen Maßstab zum Einsatz. Diese Infrastruktur macht die NMB als industriellen Kooperationspartner unter anderem für materialverarbeitende Unternehmen in der Automobilbranche und der Luft- und Raumfahrt besonders attraktiv. Die Innovationskultur spiegelt sich zudem eindrucksvoll durch ein angegliedertes Start-Up-Center wider, in dem materialwissenschaftliche Firmen aktiv sind.
Im Rahmen der Veranstaltung referierte Prof. Hans-Werner Schmidt, Sprecher des Elitestudiengangs „Macromolecular Science“, über die Entstehung des NMB sowie dessen Bedeutung für den Polymer-Standort Bayreuth. Geschäftsführer Prof. Holger Ruckdäschel, erläuterte nicht nur die Strukturen und Ziele der NMB, sondern gab auch einen Einblick darüber was deren Erfolg und Innovationskraft ausmacht. Dies belegte er auch an einer Vielzahl von verschiedenen Projekten in enger Kooperation mit Industriepartnern.
Von 3D-Druck und Partikelschäumen
In einer anschließenden Führung durch die Neue Materialien Bayreuth GmbH konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein genaueres Bild von den Pilot- und Großanlagen machen. Eine Vielzahl der Studierenden fand die Anlagengröße, welche teilweise mehrere Meter hoch und bis zu 25 m lang sind, beeindruckend und spannend. Schließlich werden sich einige Studierende in Zukunft nach erfolgreichem Abschluss mit solchen Großanlagen beschäftigen müssen. Dabei wurden das Funktionsprinzip und der Zweck der Anlagen detailliert erläutert. Dazu zählten zum Beispiel 3D-Druck-Verfahren im Großmaßstab, neuartige Partikelschäumverfahren und Thermoformprozesse. Ebenso beindruckend waren aber auch die Bauteile, die damit gefertigt wurden. Dabei hat die Leichtbauweise, der Klang, die Haptik und die Optik der Kunststoff- oder Metall-Bauteile die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchaus überrascht.
Im Rahmen dieser Veranstaltung erfolgte ebenso die Urkundenübergabe durch Prof. Hans-Werner Schmidt und Prof. Holger Ruckdäschel an die Absolventinnen und Absolventen 2023 des Elitestudiengangs „Macromolecular Science“. Im Anschluss hatten alle Beteiligte noch Gelegenheit beim abendlichen Get-together sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.
Text: Klaus Kreger, Elitestudiengang „Macromolecular Science“