Von Bangladesch nach Deutschland inmitten der Pandemie
Wenn ich mich an meine Reise von meinem Heimatland Bangladesch nach Deutschland zurückerinnere, fühlt es sich fast wie eine Achterbahnfahrt an, die glücklich endete. Alles begann mit meiner unerschütterlichen Leidenschaft für Immunologie und dem Interesse einen internationalen Masterstudiengang zu absolvieren. Im Frühling 2020 entschied ich mich an der FAU zu bewerben. Wohl wissend, dass dieser Weg eine Herausforderung sein würde, blickte ich motiviert in die Zukunft. Doch das Schicksal nahm eine dunkle Wendung, als SARS-CoV-2 die Welt zum Stillstand brachte. Unsicherheit machte sich breit, und mein Ziel schien fast unerreichbar zu sein. Doch mein Durchhaltevermögen zahlte sich aus und ich bekam einen Platz im Elitestudiengang „Integrated Immunology“ (iImmune). Trotz meiner Aufregung und Freude wurde auch ich, wie viele internationale Studierende, Opfer der verzögerten Visabearbeitung während der Pandemie. Das Angebot von iImmune, zunächst online zu beginnen, habe ich dankend angenommen.
Alle Dozentinnen und Dozentensowie die Studierenden bemühten sich, mich einzubindenund unterstützten mich stets dabei, trotz der großen Entfernung an Vorlesungen, Tutorien und Seminaren teilzunehmen. Als ich nach einem Jahr des nervösen Wartens endlich das Visum bekam und nach Deutschland kam, hatte ich das Glück, bei unserem jährlichen internen Retreat gleich die große iImmune-Familie kennenzulernen.
Der Retreat war erlebnisreich und unvergesslich
An einem schönen Sommermorgen starteten wir zu einer 2-tägigen Klausur zum Fraunhofer-Forschungscampus in Waischenfeld, der mitten in der landschaftlich reizvollen Fränkischen Schweiz liegt. Prof. Nimmerjahn eröffnete die Veranstaltung mit einer herzlichen Begrüßung der Studierenden, Alumni, Dozierenden und des externen wissenschaftlichen Beirats und gab einen kurzen Rückblick auf das vergangene Studienjahr. Anschließend stellte sich unser Beirat (Prof. Da Costa, Dr. Grawunder, Prof. Fillatreau und Prof. Martensson-Bopp) kurz mit seinen aktuellen Forschungsprojekten vor, bevor einige interessante Präsentationen von Studierenden des zweiten Jahrgangs über ihre Masterarbeiten und ihre Erfahrungen während der Auslandspraktika folgten. Wir hatten auch das Glück, dass einige unserer Alumni des ersten Jahrgangs teilnahmen. Sie berichteten nicht nur über ihre Erfahrungen während des Studiums, sondern auch darüber, wie sie davon in ihrer weiteren Laufbahn profitiert haben. Anschließend gaben sie uns in einer interaktiven Diskussionsrunde wertvolle Anregungen zu einer Vielzahl von Themen wie Auslandspraktika, Masterarbeiten und geeigneten Karrieremöglichkeiten nach dem Studium.
Ebenso war es faszinierend zu sehen, wie eine kurze gemeinsame Wanderung, ein gemütliches Treffen nach dem Abendessen und kleine Kaffeepausen zu lebhaften Gesprächen über verschiedene wissenschaftliche Themen in der Gruppe führten, an denen ich natürlich gerne beteiligt war. Darüber hinaus dienten mehrere Sitzungen dazu, das Masterprogramm zu bewerten und noch besser abzustimmen. So erläuterte Prof. Nimmerjahn den Evaluationsbericht, der auf einer vorherigen Befragung von uns - den Studierenden der dritten Kohorte - basierte, und notierte die zu verbessernden Aspekte. Anschließend trafen wir den Beirat in kleinen Gruppen und wir konnten unsere Gedanken zu verschiedenen Punkten des Programms mit Ideen zur Verbesserung und viel Lob austauschten. Schließlich endete die Veranstaltung mit einer Abschlussdiskussion und der Verabschiedung. Insgesamt empfand ich den Retreat dank anregender wissenschaftlicher Vorträge, nützlicher Vorschläge von Dozierenden und Kommilitoninnen bzw. Kommilitonen und der offenen Diskussionen sehr gut abgestimmt. Für mich war es nach einem Jahr Online-Studium wirklich erfrischend und immens wichtig in Gegenwart meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen sowie den Dozierenden zu sein, die mir diese überwältigenden Erinnerungen ermöglichten. Sie haben mich für mein weiteres Studium hier vor Ort extrem motiviert.
Text: Susnigdha Sen, Studierende im Elitestudiengang „Integrated Immunology“)
Übersetzung ins Deutsche: Dr. Anja Glanz, Koordinatorin des Elitestudiengangs „Integrated Immunology“