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Geduld zahlt sich aus

Auf­grund der Pan­de­mie-Be­schränkungen hatte ich be­reits zwei Se­mes­ter lang von Bangla­desch aus onli­ne im Stu­di­en­gang „In­tegrated Im­mu­no­logy“ stu­diert, als ich im ver­gan­ge­nen Au­gust end­lich nach Er­lan­gen kommen konnte, um mein Stu­dium vor Ort fort­zu­set­zen und mei­ne Kommili­toninnen und Kommili­to­nen so­wie Do­zen­tin­nen und Do­zen­ten per­sön­lich ken­nen­zu­ler­nen. Da­bei er­leich­terte mir der jähr­liche in­terne Ret­reat des Stu­di­en­gangs den Ein­stieg in diese lang er­sehn­te Welt.

Von Bangladesch nach Deutschland inmitten der Pandemie

Wenn ich mich an mei­ne Reise von mei­nem Hei­mat­land Bangla­desch nach Deutsch­land zu­rückerin­nere, fühlt es sich fast wie eine Ach­ter­bahnfahrt an, die glücklich en­dete. Alles be­gann mit mei­ner uner­schütterli­chen Lei­den­schaft für Im­mu­no­logie und dem Inte­resse einen in­ter­nati­ona­len Mas­ter­stu­di­en­gang zu ab­sol­vie­ren. Im Früh­ling 2020 ent­schied ich mich an der FAU zu be­wer­ben. Wohl wis­send, dass die­ser Weg eine Her­aus­for­de­rung sein wür­de, blickte ich mo­ti­viert in die Zu­kunft. Doch das Schicksal nahm eine dunkle Wen­dung, als SARS-CoV-2 die Welt zum Still­stand brachte. Un­si­cher­heit machte sich breit, und mein Ziel schien fast uner­reichbar zu sein. Doch mein Durchhal­te­ver­mö­gen zahl­te sich aus und ich be­kam einen Platz im Eli­te­stu­di­en­gang „In­te­grated Im­munolo­gy“ (iImmune). Trotz mei­ner Auf­re­gung und Freude wur­de auch ich, wie viele in­ter­nati­onale Stu­die­ren­de, Op­fer der ver­zö­ger­ten Vi­sabe­ar­bei­tung wäh­rend der Pan­de­mie. Das An­ge­bot von iIm­mune, zu­nächst onli­ne zu be­gin­nen, habe ich dan­kend an­ge­no­mmen.
Alle Do­zen­tin­nen und Do­zen­ten­so­wie die Stu­die­ren­den be­müh­ten sich, mich ein­zu­bin­denund un­ter­stützten mich stets da­bei, trotz der gro­ßen Ent­fer­nung an Vor­le­sun­gen, Tuto­rien und Se­mi­naren teil­zu­neh­men. Als ich nach ei­nem Jahr des ner­vö­sen War­tens end­lich das Vi­sum be­kam und nach Deutsch­land kam, hatte ich das Glück, bei unse­rem jähr­li­chen in­ter­nen Ret­reat gleich die gro­ße iIm­mune-Fa­milie ken­nen­zu­ler­nen.

Der Retreat war erlebnisreich und unvergesslich

An ei­nem schönen Sommermor­gen star­teten wir zu einer 2-tä­gigen Klausur zum Fraunhofer-Forschungscam­pus in Wai­schenfeld, der mit­ten in der land­schaftlich reiz­vol­len Fränki­schen Schweiz liegt. Prof. Nimmer­jahn er­öff­nete die Ver­an­stal­tung mit einer herz­li­chen Be­grü­ßung der Stu­die­ren­den, Alumni, Do­zie­ren­den und des ex­ter­nen wis­sen­schaftli­chen Bei­rats und gab einen kur­zen Rückblick auf das ver­gan­gene Stu­dien­jahr. An­schließend stell­te sich unser Bei­rat (Prof. Da Cos­ta, Dr. Grawunder, Prof. Fil­latreau und Prof. Mar­tens­son-Bopp) kurz mit sei­nen aktu­ellen For­schungs­pro­jek­ten vor, be­vor eini­ge inte­res­sante Prä­sen­tati­onen von Stu­die­ren­den des zwei­ten Jahr­gangs über ihre Mas­ter­ar­bei­ten und ihre Er­fah­run­gen wäh­rend der Aus­landsprak­tika folg­ten. Wir hat­ten auch das Glück, dass eini­ge unse­rer Alumni des ers­ten Jahr­gangs teil­nah­men. Sie be­rich­teten nicht nur über ihre Er­fah­run­gen wäh­rend des Stu­di­ums, son­dern auch dar­über, wie sie da­von in ihrer wei­teren Laufbahn pro­fi­tiert ha­ben. An­schließend ga­ben sie uns in einer in­ter­akti­ven Dis­kus­si­ons­run­de wertvolle An­re­gun­gen zu einer Viel­zahl von Themen wie Aus­landsprak­tika, Mas­ter­ar­bei­ten und ge­eig­neten Kar­rie­re­mög­lich­kei­ten nach dem Stu­di­um.

Ebenso war es fas­zinie­rend zu se­hen, wie eine kurze ge­meinsame Wande­rung, ein ge­müt­li­ches Tref­fen nach dem Abendes­sen und klei­ne Kaf­fee­pau­sen zu leb­haf­ten Ge­sprä­chen über ver­schiedene wis­sen­schaftliche Themen in der Gruppe führ­ten, an de­nen ich na­tür­lich gerne be­tei­ligt war. Dar­über hin­aus dien­ten meh­rere Sit­zun­gen dazu, das Mas­ter­pro­gramm zu be­wer­ten und noch bes­ser ab­zu­stimmen. So er­läu­terte Prof. Nimmer­jahn den Eva­lua­ti­ons­be­richt, der auf einer vor­heri­gen Be­fra­gung von uns - den Stu­die­ren­den der drit­ten Ko­horte - ba­sier­te, und no­tierte die zu ver­bes­sern­den As­pek­te. An­schließend tra­fen wir den Bei­rat in klei­nen Gruppen und wir konnten unse­re Ge­dan­ken zu ver­schiede­nen Punkten des Pro­gramms mit Ideen zur Ver­bes­se­rung und viel Lob aus­tauschten. Schließ­lich en­dete die Ver­an­stal­tung mit einer Ab­schluss­diskus­sion und der Ver­ab­schiedung. Ins­ge­samt emp­fand ich den Ret­reat dank anre­gen­der wis­sen­schaftli­cher Vor­trä­ge, nütz­licher Vor­schläge von Do­zie­ren­den und Kommili­toninnen bzw. Kommili­to­nen und der offe­nen Dis­kus­sio­nen sehr gut ab­ge­stimmt. Für mich war es nach ei­nem Jahr On­line-Studi­um wirk­lich erfri­schend und im­mens wichtig in Ge­gen­wart mei­ner Kommili­toninnen und Kommili­to­nen so­wie den Do­zie­ren­den zu sein, die mir diese überwäl­ti­gen­den Erin­ne­run­gen er­mög­lich­ten. Sie ha­ben mich für mein wei­teres Stu­dium hier vor Ort ext­rem mo­ti­viert.

Text: Susnigdha Sen, Studierende im Elitestudiengang „Integrated Immunology“)
Übersetzung ins Deutsche: Dr. Anja Glanz, Koordinatorin des Elitestudiengangs „Integrated Immunology“