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Gastvorlesungen in Scientific Computing

Zum Auf­takt des Eli­te­stu­di­en­gangs Sci­enti­fic Compu­ting wur­de für das Win­ter­se­mes­ter 2019/2020 eine Vor­tragsreihe mit nati­ona­len und in­ter­nati­ona­len Gast­red­nern ab­ge­hal­ten. Im Jahr 2023 ist diese Ver­an­stal­tung mit ei­nem leicht ge­än­der­ten Kon­zept wie­der zu­rückge­kehrt. So wur­den die Gastvor­träge nun auf zwei Se­mes­ter auf­ge­teilt, an­stelle vieler Vor­träge in ei­nem Se­mes­ter.

Na­tio­nale und in­ter­nati­onale Gastwis­sen­schaftle­rin­nen und Gastwis­sen­schaftler

Wis­sen­schaftle­rin­nen und Wis­sen­schaftler aus Ita­lien, der Schweiz und Deutsch­land sind der Ein­la­dung zu Gastvor­le­sun­gen im Sommer­se­mes­ter 2023 und Win­ter­se­mes­ter 2023/2024 nach Bay­reuth ge­folgt, wo­bei pro Se­mes­ter zwei Vor­träge stattge­fun­den ha­ben. Die vor­ge­tra­ge­nen Themen bil­de­ten breit die Thema­tik des Wis­sen­schaftli­chen Rechnens ab. So wur­de in ei­nem Vor­trag ein nu­meri­sches Ver­fah­ren vor­ge­stellt, mit wel­chem sich die Flachwas­ser­glei­chungen leich­ter und effi­zien­ter simu­lieren las­sen. Die­se Art von Glei­chung wird häu­fig her­an­ge­zo­gen, um zum Be­spiel Überschwem­mungen zu simu­lie­ren, was nicht zu­letzt in­folge des Kli­ma­wandels im­mer mehr an Be­deu­tung ge­winnt. Zwei Vor­träge aber blie­ben den Stu­die­ren­den be­son­ders im Ge­dächtnis.

Mathematik hinter Supraleitern

Als Sup­ralei­ter be­zeichnet man Ma­teria­lien, die elektri­schen Strom ver­lust­frei leiten kön­nen. Die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten hier­bei sind enorm. An­wendung fin­den diese Ma­teria­lien dort, wo sehr star­ke Magnet­fel­der be­nö­tigtet wer­den, wie es zum Bei­spiel bei Teil­chenbe­schleuni­ger, Magnet­schwebe­bah­nen oder Kernspin­to­mo­gra­phen der Fall ist. Da­mit Ma­teria­lien die­sen be­stimmten Zu­stand errei­chen, wer­den in der Re­gel sehr nied­rige Tempera­turen in der Nähe des abso­luten Nullpunkts, also um -273°C, be­nö­tigt. In den letz­ten zehn Jah­ren wur­de von Phy­si­kern ver­sucht durch die Her­stel­lung neuer Ma­teria­lien die Ei­gen­schaft der „Supralei­tung“ auch bei hö­heren Tempera­turen zu errei­chen. Der Her­stel­lungspro­zesse ist je­doch höchst komplex, da bei der Kombina­tion ver­schiede­ner Ma­teria­lien die Auswir­kun­gen von Langstre­ckenwechsel­wir­kun­gen auf die kol­lek­tive An­re­gung des Konden­sats ana­ly­siert wer­den müs­sen. Herr Dr. Buchheit von der Uni­versi­tät des Saar­lan­des hat in sei­nem Vor­trag die ma­the­mati­sche Mo­del­lie­rung und Si­mu­lati­on die­ser Langstre­ckenwechsel­wir­kun­gen den Stu­die­ren­den des Eli­te­stu­di­en­gangs „Scientific Computing“ nähergebracht.

ML bei der Analyse von Autounfällen

Ein et­was ein­fa­che­res Thema hatte Herr Prof. Garcke von der Uni­versi­tät Bonn für seine Gastvor­le­sung aus­ge­wählt. Er zeig­te den Stu­die­ren­den wie sich ma­schi­nel­les Ler­nen (ML) bei der Ana­lyse von Auto Crashtests oder auch Au­toun­fäl­len ein­set­zen lässt. Denn die ma­the­mati­schen Si­mu­lati­ons­ver­fah­ren sind in­zwi­schen der­art aus­ge­reift, dass sie eine hö­here Da­ten­men­ge lie­fern, als dass sie ein Ent­wicklungs­inge­nieur in ver­nünf­tiger Zeit auch aus­wer­ten könnte. Ma­schi­nel­les Ler­nen kann in kur­zer Zeit eine gro­ße Da­ten­men­ge aus­wer­ten und somit wertvolle In­for­ma­tion für die Kon­struktion lie­fern.

Text: Maximilian Bauer, Elitestudiengang „Scientific Computing“