Für mich war die praktische Projektarbeit das Highlight in unserem Master Programm! Eine Professorin unseres Studiengangs stellte im Frühjahr 2019 den Erstkontakt für ein Praktikum bei Prof. Steffen Jung am Weizmann Institut in Israel her. Thematisch und kulturell begann für mich damit eine eindrucksvolle Reise. Unterstützt durch das Masterprogramm und das Kooperationslabor stieg ich im November 2019 mit Visum, Erasmus-Stipendium und einem Platz im Studentenwohnheim in den Flieger nach Israel.
Vor Ort angekommen, nutzte ich die ersten beiden Wochen, um die kulturellen Schätze Israels kennenzulernen und mich am Institut zurecht zu finden. Besonders begeistert hat mich der Campus des Weizmann Instituts. Es gibt wunderschöne Grünanlagen, diverse Life Science Einrichtungen, Fitnessstudios und sogar einen Science Park. Mein eigenes Studentenapartment am Campus war auch nur wenige Minuten vom Labor entfernt.
Das Weizmann Institute of Science gehört zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen. Ich hatte das Glück, an mehreren Gastvorträgen international renommierter Gastredner und sogar an mehreren Minisymposien teilzunehmen. Solche Veranstaltungen boten eine großartige Möglichkeit, internationale Kontakte zu knüpfen und neueste Erkenntnisse der Forschung miteinander in entspannter Atmosphäre auszutauschen.
Viel mehr als nur ein Praktikum
An meinem ersten Tag wurde ich herzlich von der internationalen Forschungsgruppe empfangen. Jeder nahm sich Zeit, um mir Einblicke in seine Projekte zu gegeben. Während meines Praktikums konnte ich viele neue Methoden lernen und habe Einblicke in den Laboralltag erhalten. Besonders viel konnte ich durch eigenverantwortliche Projekte lernen. Darüber hinaus halfen mir die wöchentlichen Group-Meetings und die regelmäßigen internen Retreats tiefer in die Thematik einzusteigen.
Als sich die vorgesehen drei Monate meines Praxisaufenthaltes dem Ende näherten wurde mir ein spannendes Projekt für die Masterarbeit angeboten. Begeistert vom Team und der Thematik, entschied ich mich, diese Chance wahrzunehmen und sechs weitere Monate in Israel zu bleiben, um an Makrophagen und ihrer Rolle in Autoimmunerkrankungen zu forschen. Kurz darauf kam es allerdings zu ersten Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Als ich nach einem kurzen Besuch in Deutschland wieder nach Israel einreisen wollte, musste ich zunächst zwei Wochen in meinem Studentenapartment in Quarantäne verbringen. Während dieser Zeit wurde ich fürsorglich von Freunden, Kollegen und dem Internationalen Büro des Weizman Instituts versorgt. Durch die Pandemie kam es zwar zu einigen Einschränkungen in der Arbeit und im privaten Leben, aber dank der Unterstützung durch Arbeitskollegen und des Internationalen Büros des Instituts konnte ich mein Projekt für die Masterarbeit erfolgreich und fristgerecht fertigstellen.
Mit einem Corona-konformen Abschiedsessen zusammen mit meiner Arbeitsgruppe fanden ein paar spannende Monate voller neuer Erfahrungen ein Ende. Auch nach Rückkunft in Deutschland bin ich bis heute noch regelmäßig mit dem Labor in Kontakt und lasse diese Kooperation gerade auch innerhalb meiner Doktorarbeit weiterleben. Zusammenfassend war meine Zeit in Israel sehr lehrreich. Fachwissen, Methodik und interkulturelles Arbeiten haben mich bereichert und ich fühle mich optimal vorbereitet auch innerhalb meiner Doktorarbeit neue internationale Kooperationen aufzubauen. Auch persönlich war der Auslandsaufenthalt eine besondere Erfahrung, ich konnte andere Kulturen entdecken, mein persönliches Netzwerk erweitern und neue Freunde kennenlernen, mit denen ich weiterhin regelmäßig im Austausch bin.
Text: Elitestudiengang „Integrated Immunology"