Großes Exkursionsprogramm
Dass man Mathematik anfassen kann, konnten die Studierenden des Elitestudiengangs „MINT-Lehramt PLUS“ in der Matheausstellung ix-Quadrat der TU München selbst erfahren. Begeistert bauten alle Beteiligten mit an der Kuppel aus Holzstäben, die natürlich klemmte, als einmal ein Siebeneck statt einem Sechseck verbaut wurde. Das macht auch Schülerinnen und Schülern Spaß – da waren sich alle einig. Aber was lässt sich daraus mathematisch lernen? Wie muss ein Besuch mit einer Schulklasse vor- und nachbereitet werden? Welchen Unterschied macht es, die Parabel herunterzurutschen und in 3D zu erleben?
Weitere Kostproben der Angebote für Schulklassen auf dem Forschungscampus Garching gab es in der Extraterrestrischen Physik und am Max-Planck-Institut für Quantenoptik. Beim Besuch der Forschungsneutronenquelle II konnten die angehenden Lehrerinnen und Lehrer auch etwas über die Forschung vor Ort erfahren. Auch biologisch Interessierte kamen im Museum Mensch und Natur sowie in der Zoologischen Staatssammlung auf ihre Kosten.
Irina Fritz, zuständig für die Museumspädagogik am Deutschen Museum, zeigte in einer Überblicksführung Chancen und Grenzen für einen Besuch mit Schulklassen auf. Immer wieder blieben die Teilnehmenden dabei in den verschiedenen Ausstellungen hängen und hätten gerne noch mehr Zeit mit der eigenständigen Erkundung verbracht. Am Nachmittag gab es dazu mehr Gelegenheit. Mit der App „Actionbounds“ gingen die Studierenden in Kleingruppen auf die Suche nach den Antworten. Wäre das eine Option für den Besuch mit einer eigenen Lerngruppe?
Das Exkursionsprogramm wurde ergänzt durch zwei Workshops im Tagungshotel. Schulpsychologin Veronika Ertl stellte Grundsätze des Konfliktmanagement vor und leitete praktische Übungen zum Führen von problematischen Elterngesprächen an, die sich wie ein Studierender zugab als gar nicht so einfach entpuppten.
Martin Kramer gab mit der Erarbeitung linearer Gleichungen mit Streichhölzern und Schachteln einen Einblick in seine Unterrichtspraxis, die stark von den Schülerinnen und Schülern getragen wird. Aus direkter Erfahrung lernten die Studierenden so, wie Schülerorientierung und Teamarbeit gelingen können. Was es heißt, erst zu sprechen, wenn alle zuhören, werden sie sicher nicht so schnell vergessen.
Text: Sara Feldmüller, Elitestudiengang „MINT-Lehramt PLUS“