Unternehmerisches Forschen und Entwickeln
Im Modul "Mixed Signal Electronics" im Elitestudiengang „Neuroengineering“ » befassen sich TUM-Studierende des ersten Fachsemesters im ENB Elite-Masterstudiengang Neuroengineering fokussiert mit der Schnittstelle zwischen Zellen und elektronischen Schaltungen. Die Messung an Zellen und deren Stimulation erfordert ein solides Wissen über physiologische Zusammenhänge wie auch über physikalische und elektrochemische Vorgänge. In der konkreten Verarbeitungskette Signalerfassung-Filterung-Verstärkung setzen sich Studierenden dabei intensiv mit gemischten analog/digitalen Schaltungen auseinander, sowohl theoretisch als auch in der praktischen Anwendung in einem vorlesungsbegleitenden Praktikum.
Entsprechend groß war das Interesse von Studierenden an einer Exkursion im Januar 2020 zum europäischen Hauptsitz von Texas Instruments nach Freising. Begleitet von Professoren aus dem Studiengang Neuroengineering konnten die Studierenden Einblicke in eine unternehmerische Perspektive der Halbleitererstellung gewinnen. Das Programm beinhaltete zahlreiche Fachvorträge u.a. zu elektrochemischen Sensoren und der aktuellen wie zukünftigen Microcontroller-Technologie. Die Studierenden bestätigten mit einer Vielzahl von Fragen ihr großes Interesse sowohl an der technologischen als auch an unternehmerischen Seite. Ein anschließender Rundgang durch eine Halbleiter-Fertigungsstraße und eine Besichtigung der Labore und Einrichtungen zur Vermessung der elektronischen Bauelemente veranschaulichte die Prozesse und Dimensionen bei der Halbleiterentwicklung im unternehmerischen Maßstab in eindrucksvoller Weise.
Aus Sicht der Studierenden
Vertreter der Studierenden wie auch ein Vertreter der Internationalen Expertenkommission bei der Begutachtung des Elitestudiengangs „Neuroengineering“ betonten erst kürzlich die hohe Relevanz dieser Vielfalt an Perspektiven für den Elitetudiengang „Neuroengineering“. Lehrende des Studiengangs geben diesem Anliegen die erforderliche Zeit und messen Veranstaltungen außerhalb des Hörsaals ebenfalls einen hohen Stellenwert bei.
Eric Ceballos Dominguez, einer der Studierendensprecher und ebenfalls Teilnehmer fasst die Exkursion aus seiner Sicht zusammen:
„Unser Besuch in der Zentrale von Texas Instruments in Freising ermöglichte uns einen Einblick in eine Expertise, die nicht unbedingt während des Unterrichts im Masterprogramm gelehrt wird: das Wissen, innovative Ansätze aus der Forschung mit ihrer wirtschaftlichen Rentabilität in Einklang zu bringen. Mit dem Trend zur Miniaturisierung des letzten Jahrhunderts und der Ära der Nanosysteme am Horizont werden elektronische Komponenten zunehmend durch physikalische Zwänge begrenzt. Wir lernten in den Vorlesungen von Prof. Wolfrum über Elektronik auf neurozellulärer Ebene, und der Besuch bei Texas Instruments gab uns ein besseres Verständnis der Technik hinter der mikroskopischen Elektronik, die wir für unsere Neuro-Aufnahmeverfahren verwenden. Mir persönlich gefielen die Diskussionen, die wir mit den Mitarbeitern von TI führten, da sie mir zu verstehen gaben, dass Theorie und praktische Anwendung zwar eng miteinander verbunden sind, aber unterschiedliche Herausforderungen mit sich bringen und daher unterschiedliche Ansätze zu ihrer Lösung erfordern. Ich möchte mich bei Prof. Wolfrum und Texas Instruments für die Organisation dieses lehrreichen Besuchs bedanken.“
Text: Elitestudiengang „Neuroengineering“