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Studiengangs-Podcast zum #IchBinHanna

Im Rahmen unse­res Stu­di­en­gangs-Po­dcasts „Fünf vor zwölf“ ha­ben wir uns am 1. De­zem­ber 2023 zu ei­nem Ge­spräch mit Dr. Se­bas­tian Ku­bon ge­trof­fen. Un­ter dem Titel „#IchBinHan­na. Pre­käre Ar­beit in der Wis­sen­schaft“ ha­ben wir mit ihm über die Hin­ter­gründe und Fol­gen der schwieri­gen Stel­lung wis­sen­schaftli­chen Nachwuchses im aktu­ellen Hochschulsys­tem ge­spro­chen und mög­liche Al­ter­nati­ven dis­ku­tiert.

Unser Podcast „Fünf vor zwölf“

Be­reits zum neunten Mal hat sich der Eli­te­stu­di­en­gang „Ethik der Textkul­tu­ren“ in die­sem Se­mes­ter zu einer Auf­zeichnung unse­res Po­dcasts „Fünf vor zwölf“ ge­trof­fen. In die­sem For­mat wol­len wir kriti­sche und nachhal­tige Dis­kus­sio­nen zu aktu­ellen Prob­lem­lagen füh­ren. Wichtige Zeu­gen unse­rer Zeit wer­den ein­gela­den, Stel­lung zu be­zie­hen und auf­zu­rüt­teln, aber auch Hin­ter­gründe zu be­leuchten, Zu­sammen­hän­ge zu re­flek­tie­ren und Visi­onen zu for­mu­lie­ren. Ge­spro­chen ha­ben wir zu­letzt mit dem The­olo­gen Wolfgang Hu­ber über eine Ethik der Digi­tali­sie­rung, mit der Poli­tik­wis­sen­schaftlerin Petra Ben­del über die Flüchtlingspo­litik Eu­ropas und mit Gre­gor Gysi über den Uk­rai­ne-Krieg und die Zu­kunft in­ter­nati­ona­ler Be­zie­hun­gen.

Der #IchBinHanna

In der aktu­ellen Aus­gabe unse­res Po­dcasts spre­chen wir mit Dr. Se­bas­tian Ku­bon. Ge­meinsam mit Dr. Am­rei Bahr und Dr. Kris­tin Eichhorn rief er im Juni 2021 bei Twit­ter den #IchBin­Han­na ins Le­ben. Als Re­akti­on auf ein Er­klär­vi­deo des Bundes­mi­niste­riums für Bil­dung und For­schung wandten sie sich da­mit ent­schieden ge­gen das be­reits 2007 ein­ge­führ­te Wis­sen­schaftszeitver­trag­sge­setz. Die­ses schaffte ein so­ge­nanntes ‚Sonder­be­fris­tungsrecht‘ in der Wis­sen­schaft und legte eine Höchstgrenze für die be­fris­tete Be­schäfti­gung von wis­sen­schaftli­chem und künstleri­schem Per­sonal an deut­schen Hochschu­len fest.

Im An­schluss an die vor­heri­ge Ak­tion #95vsWissZeitVG, bei der Wis­sen­schaftle­rin­nen und Wis­sen­schaftler be­reits 2020 auf Twit­ter ge­meinsam The­sen ge­gen das Wis­sen­schaftszeitver­trag­sge­setz und des­sen prob­lema­ti­sche Ef­fekte sammel­ten, ver­lei­hen in­zwi­schen tau­sen­de Wis­sen­schaftle­rin­nen und Wis­sen­schaftler der fikti­ven Figur Han­na ein Ge­sicht. Sie zei­gen, wa­rum sie sich mit Han­na iden­tifi­zie­ren, er­zäh­len ihre per­sön­li­chen Ge­schichten und be­rich­ten, wie sie selbst von den pre­kären Ar­beitsbe­din­gun­gen in der Wis­sen­schaft be­trof­fen sind.

Unser Gespräch mit Dr. Sebastian Kubon

Als un­ge­rechtfer­tigt er­scheint im Ge­spräch mit Dr. Se­bas­tian Ku­bon ge­rade die Be­gründung des Bundes­mi­niste­riums für Bil­dung und For­schung für die Ein­füh­rung eines Son­der­be­fris­tungsrechts in den Wis­sen­schaften. Das da­hin­ter­ste­hen­de Pa­ra­dig­ma, dass ‚In­no­vati­on nur durch Fluk­tua­tion‘ mög­lich sei, ist Dr. Se­bas­tian Ku­bon zu­folge wis­sen­schaftlich nicht halt­bar und ba­siere allein auf „anekdo­ti­scher Evi­denz“. Und auch das zwei­te Dogma, das zur Rechtfer­ti­gung der aktu­ellen Be­fris­tungspra­xis her­an­ge­zo­gen wird und die Wis­sen­schaft dabei pri­mär als Qua­lifi­zie­rungssys­tem ver­steht, weist Dr. Se­bas­tian Ku­bon ent­schieden von der Hand.

Ziel des Pro­tes­tes unter dem #IchBin­Han­na sind je­doch vor allem kon­struktive Lö­sungsvor­schläge. Als be­son­ders aus­sichtsreich er­ach­tet Dr. Se­bas­tian Ku­bon dabei ge­rade die ge­meinsame auch par­tei­poli­ti­sche Inte­res­sen­ver­tre­tung aller be­troffenen Gruppen, so­wohl des wis­sen­schaftli­chen Nachwuchses als auch der un­be­fris­tet be­schäftig­ten Pro­fessorin­nen und Pro­fes­soren so­wie Hochschullei­tun­gen.

Das ge­sam­te Ge­spräch mit wei­teren Prob­lem­stel­lun­gen und Lö­sungsan­sät­zen zum Thema so­wie alle vor­heri­gen Fol­gen unse­res Po­dcasts kön­nen auf allen gän­gigen Po­dcast-Por­talen oder unter die­sem Link auf unse­rer Homepage nachgehört werden.

Text: Elitestudiengang "Ethik der Textkulturen"