Neue Kurse zu einem aktuellen Thema
Das im Sommersemester 2021 neu eingeführte Modul besteht aus einer Vorlesung, in der die grundlegenden Zusammenhänge zwischen Biodiversitätsverlust, Landnutzungswandel, Klimawandel und der menschlichen und tierischen Gesundheit behandelt werden. Zudem werden verschiedene Ansätze wie „One Health“ und „Planetary Health“ sowie wichtige Akteure in diesem Feld vorgestellt. Im dazugehörigen Seminar präsentieren Studierende aktuelle Forschungsergebnisse, speziell hinsichtlich zoonotischer Infektionskrankheiten. Dabei gehen sie vor allem auf den Einfluss des globalen Wandels auf das Auftreten und die Ausbreitung dieser Krankheiten ein. Covid-19 ist dabei nur eine von vielen Krankheiten, die behandelt werden. Jedoch hat die gegenwärtige Pandemie die Forschung hinsichtlich Gesundheit und Biodiversität sowie die Entwicklung von Politikinstrumenten stark vorangetrieben und die Zusammenarbeit zwischen wichtigen Akteuren verstärkt.
Wie es zu dem neuen Modul kam
Die Dozierenden, Dr. Thomas und PD Dr. Pfeiffer, sehen das Thema Gesundheit in einer globalisierten Welt als Thema, das spätestens seit Beginn der Pandemie im Curriculum angesprochen werden muss. Dr. Thomas forscht als Geoökologin seit über 10 Jahren an vektor-übertragenen Zoonosen und dem Einfluss verschiedener Aspekte des globalen Wandels auf diese und koordiniert ebenso lange den Elitestudiengang „Global Change Ecology“. Zu ihrer Motivation das neue Modul einzuführen sagt sie: „Ich möchte den Studierenden den Blick weiten, dass Veränderungen in der Umwelt immer auch menschliche/tierische/pflanzliche Gesundheit beeinflussen kann, Zusammenhänge aufzeigen und Lösungsmöglichkeiten ansprechen“. PD Dr. Pfeiffer ist bereits vor 25 Jahren im Rahmen seiner Forschung auf Borneo auf die gesundheitlichen Folgen der Interaktionen zwischen Menschen und Wildtieren aufmerksam geworden. Er sagt dazu: „Für Tropenforscher ist das Thema Krankheit sowieso immer präsent, weil man schon während der Forschung erheblichen Krankheitsrisiken ausgesetzt ist, so dass man gar nicht umhin kommt, sich mit der Materie zu beschäftigen.“ Doch durch den Klimawandel und die Globalisierung gelangen die exotischen Krankheiten und deren Vektoren heutzutage auch nach Deutschland.
Abschließende Diskussion mit externen Experten
Das hochinteressante und unter den Studierenden sehr beliebte Modul wurde durch eine abschließende Diskussion mit externen Experten abgerundet. Dazu waren Prof. Settele, Leiter des Department Naturschutzforschung am Helmholtz Zentrum für Umweltforschung und Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen der deutschen Bundesregierung, und Prof. Nagel, geschäftsführender Direktor des Instituts für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften der Universität Bayreuth und früheres Mitglied des Deutschen Ethikrates, eingeladen. Die Studierenden hatten die Gelegenheit die Experten zu Inhalten ihrer Forschung und Meinung zu aktuellen Entwicklungen zu befragen, sowie das im Modul „Biodiversität, Klimawandel und Gesundheit“ erlernte Wissen zu diskutieren.
Text: Elina Rittelmann, Elitestudiengang „Global Change Ecology“