Zurück zur Übersicht

Auf dem Weg in die digi­tale Zu­kunft

Ob Kün­stliche In­telli­genz, die Zu­kunft der Bild­ung oder die digi­tale Neu­ausrichtung der Ver­wal­tung — Digi­talpo­litik gewinnt er­heblich an Bedeutung. Während eines zehnwöchigen Prak­tik­ums als Poli­cy Ana­lyst im Hes­sischen Digi­tal­minis­terium gewann RE­SET-Master­stu­dent Mat­thias Meller wertvolle Einblicke in ein (noch) jung­es Min­isteri­um und Poli­tik­feld.

Einblick in ein aufstrebendes Politikfeld

Visionen für die digi­tale Welt von mor­gen zu entwickeln und sich deren Herausforder­ungen zu stel­len, über­lassen Staaten inzwischen nicht mehr nur inno­va­tiven Un­ternehmen und deren In­vestoren. Das noch junge Feld der Digi­talpo­litik eta­bliert sich. Für Mat­thias Meller, der vor seinem RE­SET-Master­studium mehrere Jahre in der Startup-Branche ar­beitete, bot sich im Hes­sischen Min­isteri­um für Digi­tale Strat­egie und Entwicklung, Teil der Staatskanzlei, in Wiesbaden die Chance zu einem Einblick. Die Digi­talpo­litik in Deutschland hat in der jüng­sten Ver­gangenheit eine enorme Aufwer­tung erfah­ren. Von Strat­egiepapieren, dem Ge­setz zur Digi­talisierung aller wes­ent­lichen Ver­wal­tung­sdienstleistungen bis 2022 bis hin zu eigenen Digi­tal­minis­terien und „Nerds-in-Chief” im Bun­deskanzleramt hat sich viel getan. In seiner Auseinandersetzung mit zahl­reichen Digi­tal­strat­egien fiel Mat­thias auf: „Jedes (Bundes-)Land ver­sucht, eine eigene, re­gion­al-spezifische „Sto­ry“ zu erzäh­len, wie digi­tale Transfor­mation zu meis­tern ist. Dabei wird auf his­torische Stärken und Er­folge zurückgegriffen. Denn der Um­gang mit ge­sell­schaftlich-technol­ogischem Wan­del braucht Na­chvollziehbarkeit.”

Verantwortung in und für Digitalpolitik

Den­noch in­spir­iert das Sili­con Val­ley auch weiter zahl­reiche, digi­talpo­litische Ini­tiativen. Dass der Be­zug zum Sym­bol für große wirtschaft­liche Entwicklung durch weltweite tech­nologische Dom­inanz ge­sucht wird, ist verständlich. Die Inno­va­tionsleistung öffentlicher und priva­ter Or­gani­sa­tio­nen als auch Indi­vidu­en in Kali­fornien ist bee­in­druckend. Ob diese jedoch ein geeigneter Maßstab ist, bleibt eine an­dere Frage, gerade weil sie auch in einem ganz an­deren his­torischen und kul­turel­len Kon­text ent­standen ist. Das wirft die Frage nach guter Digi­talpo­litik auf: Woran kann sie beurteilt, ge­mes­sen, mi­tunter ver­gli­chen werden? Nach dem An­teil der mit Glasfaser ver­sorg­ten Haushalte, der Anzahl der In­formatikstudienplätze oder der Höhe an Fördergeldern für Kün­stliche In­telli­genz? Verantwor­tung bedeutet auch zu hin­ter­fra­gen, wel­che ge­sell­schaftlichen Gruppen bei die­sen Maßstäben be­dacht werden und wel­che weniger vork­om­men. Gleichzeitig bieten die Digi­tal­strat­egien den Bür­ger:innen An­lass, über die Rolle des Staates in der Ge­stal­tung tech­nologis­chen Wan­dels nachzudenken.

RESET als echter Mehrwert

Der vom Elitenetzwerk Bay­ern ge­förderte Mas­ter­studiengang „Res­ponsibility in Sci­ence, Engi­neer­ing and Tech­nolo­gy” (RE­SET) half Mat­thias dabei, wichtige ana­lyt­ische Fer­tigkeiten zu vertiefen. Vor seiner Zeit in der Startup-Welt schloss er seinen Bachelor in Phi­loso­phy & Eco­nom­ics an der Uni­versi­tät Bay­reuth ab. Die theo­retischen und prak­tischen Erkenntnis­se aus dem RE­SET-Studiengang, zusammen mit seiner Ar­beits­erfahrung, waren für seine Arbe­it und die Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen im Digi­tal­minis­terium sehr hilfreich. Gleichzeitig war das Prak­tikum für den akad­em­is­chen Aus­tausch in­nerhalb des Pro­gramms wertvoll. „Wir diskutieren viel über die verantwor­tung­svolle Ge­stal­tung tech­nologis­chen Wan­dels und Inno­va­tion, über die sich verändern­den Rol­len von Staat und an­deren Ak­teuren. Im Digi­tal­minis­terium konnte ich eine wichtige Per­spek­tive ken­nenlernen und mich von der Wichtigkeit der Fra­gen, die wir uns im RE­SET-Studi­um stel­len, überzeu­gen”, so Mat­thias. Die Vorteile, den RE­SET-Master­studien­gang an der Tech­nischen Uni­versi­tät Mün­chen (TUM) zu ha­ben, liegen auf der Hand: das Po­tenzi­al für wichtige, ge­meinsame For­schung an der Schnittstelle von Tech­nolo­gie und Ge­sell­schaft ist groß.