Plan und Wirklichkeit: Schneller Federvergleich
Bei diesem Projekt soll eine produzierte Feder mit dem zuvor angefertigten CAD-Entwurf automatisiert verglichen werden. Als Datengrundlage fungierte ein 3D Scan des hergestellten Bauteils. Die Studierenden des Elitestudiengangs „Scientific Computing“ mussten nun ein Verfahren entwickeln, um diese Wolke von Oberflächenpunkten mit dem CAD-Plan zu vergleichen.
Sie rekonstruierten zunächst mittels radialen Basisfunktionen und dem angepassten Entwurf der Feder eine Abstandsfunktion. In diese können nun die Scanpunkte eingesetzt und so ihre Abweichung bestimmt werden. Da hierbei mit sehr großen Datensätzen gerechnet werden muss, nutzten die Studierenden bei der Implementierung effiziente Datenstrukturen und Algorithmen.
Das Ziel dieses Themenkomplexes war es, die Bewegung eines Schiffs zu simulieren, das bei ansonsten ruhigen Bedingungen frontal von leichten Wellen getroffen wird. Die Dynamik des umgebenden Wassers, modelliert durch die Reynolds-gemittelte Navier-Stokes-Gleichung wurde durch eine vom Industriepartner bereitgestellte Software behandelt.
Eine Gruppe sollte die freie Bewegung des Schiffs, welches als ein starrer Körper modelliert werden sollte, simulieren. Das resultierende System gewöhnlicher Differentialgleichungen der Bewegungsgleichungen wurde mit der Newmark-Methode gelöst.
Die zweite Gruppe hatte die Aufgabe das Schiff mittels einer Ankerkette am Grund zu fixieren und die so eingeschränkte Bewegung zu simulieren. Zuerst mussten die Studierenden ein dynamisches Modell einer elastischen Kette aufstellen, welche als Verankerung des Schiffs mit dem Meeresboden fungierte. Im nächsten Schritt folgte die Implementierung eines Lösungsverfahren für die entwickelte partielle Differentialgleichung. Hierzu verwendeten sie ein geeignetes Verfahren zur Diskretisierung der Zeit und einen Finite-Elemente Ansatz für die Ortsdiskretisierung.
Quasistatische Wälzlagersimulation
Auch bei konstanten Betriebsbedingungen ist die Rotationsgeschwindigkeit von Wälzkörpern in Lagern nicht konstant. Bei Einlauf in die Lastzone werden diese beschleunigt, außerhalb abgebremst. Damit diese Geschwindigkeitsänderungen auch bei quasistatischen Simulationen berücksichtigt werden können, musste ein Verfahren zur schnellen Approximation gewöhnlicher, periodischer Differentialgleichungen entwickelt werden. Hierzu haben die Studierenden eine Fourierreihen-Approximation mit einer Fixpunktiteration kombiniert.
Text: Maximilian Bauer, Koordinator Elitestudiengangs „Scientific Computing“, und Thomas Rau, Betreuer des Modellierungsseminars