Off the Menu: Essgewohnheiten, Kultur und Umwelt

Nicht nur die Pro­duk­tion, son­dern auch der Kon­sum von Le­bensmit­teln sind eng mit der Kli­mak­rise ver­bun­den. Durch einen Fo­kus auf die Zusammenhänge zwi­schen menschli­chen Ess­ge­wohnhei­ten und Umweltver­än­de­run­gen ver­eint diese For­schungs­gruppe Food Stu­dies und Umweltwis­sen­schaften, um das Feld der kuli­nari­schen Umweltwis­sen­schaften ein­zu­füh­ren.

Die Nachwuchsforschungsgruppe in der Übersicht

StandortUniversität Augsburg
AnbindungInternationales Doktorandenkolleg „Um(Welt)Denken“
Projektdauer2023 bis 2029
LeitungDr. des. L. Sasha Gora
Weitere InformationenWebpräsenz Off the Menu

Umwelt durch eine kulinarische Perspektive denken

Es­sen ist einer der di­rek­tes­ten We­ge, auf de­nen Men­schen mit ihrer Umwelt in­tera­gie­ren, in­dem sie sie buchstäb­lich konsumieren. Durch Es­sen er­fah­ren Men­schen auch den Kli­ma­wandel un­mit­tel­bar und wer­den mit der Fra­ge kon­fron­tiert, wie eine wachsen­de Be­völ­ke­rung auf ei­nem Pla­neten mit be­grenzten Res­sour­cen er­nährt wer­den kann. Es­sen ver­bin­det die Mikro- mit der Mak­ro­ebe­ne. Die Kü­che ist da­her ein ein­zig­arti­ger An­satz­punkt, um das sechste Mas­sen­aus­ster­ben und die Zu­kunft der Ge­sundheit des Planeten zu kon­tex­tuali­sie­ren.

Kulinarische Nachhaltigkeit

Die For­schungs­gruppe „Off the Menu“ ver­folgt einen in­ter­dis­zipli­nä­ren, geis­tes­wis­sen­schaftli­chen An­satz, um den pla­neta­ri­schen Not­stand zu kon­tex­tuali­sie­ren, in­dem sie die Schnitt­stelle zwi­schen Kul­tur und Umwelt mit ei­nem Schwer­punkt auf Mee­res­früchten un­ter­sucht. Drei glo­bale Fall­stu­dien be­fas­sen sich mit der Fra­ge, wie Ess­ge­wohnhei­ten die Umwelt ver­än­dern und wie diese Ess­ge­wohnhei­ten wie­derum auf die ver­än­derte Umwelt rea­giert: Der „Ka­bel­jau-Rausch“ in Neu­fundland und die Umweltkrise; kuli­nari­sches Aus­ster­ben und die Ethik ge­fähr­deter Le­bensmit­tel; und wie Kü­chen „in­vasi­ve“ Ar­ten an­neh­men oder ab­leh­nen. Ge­meinsam wird an­hand die­ser Bei­spie­le auch das Auf­kommen kli­mabewusster Ess­ge­wohnhei­ten be­leuchtet.


Die Kü­che spie­gelt wi­der, wie Kul­turen die Be­zie­hun­gen des Men­schen zu Pflanzen und Tie­ren kate­gori­sie­ren. Ihr Stu­dium er­mög­licht ein bes­seres Ver­ständnis da­für, wie Men­schen die Welt um sich her­um ver­än­dern. Mit „Off the Menu“ soll die enge Be­zie­hung zwi­schen Kü­che und Umweltver­än­de­run­gen so­wie die Ge­schichte der kuli­nari­schen Nachhal­tigkeit his­to­risch auf­gear­bei­tet wer­den.

Portraitfoto von Dr. des. L. Sasha Gora

Die aktu­ellen öko­logi­schen Her­aus­for­de­run­gen hal­ten sich nicht an dis­zipli­näre Grenzen. Als Re­akti­on da­rauf bie­tet das ge­wählte For­mat der Nachwuchsforschungsgruppe idea­le Vo­raus­set­zun­gen für in­no­vati­ves und transdis­zipli­näres Den­ken.

Dr. des. L. Sasha Gora

Die Nachwuchsforschungsgruppe kooperiert mit dem Internationalen Doktorandenkolleg „Um(Welt)Denken: Rethinking Environment“ an der Universität Augsburg und der Ludwig-Maximilians-Universität München.