Nano-femto-control of cooperative dynamics in van der Waals quantum materials

Technolo­gisch rele­van­te Pro­zesse in Halblei­tern lau­fen blitzschnell und auf win­zigs­ten Län­genska­len ab. Für ein um­fas­sen­des Ver­ständnis von neu­arti­gen van-der-Waals Ma­te­ria­lien ist es ent­scheidend, die Dy­na­mik von Elektro­nen und von kol­lek­tiven An­re­gun­gen mit höchstauflö­sen­den Zeit­lu­pen­fil­men nachzu­ver­fol­gen. Wir ent­wi­ckeln da­her neue Me­tho­den, um eine Ortsauf­lö­sung von we­ni­gen Na­no­me­tern mit ult­raschnel­ler Zeit­auf­lö­sung im Be­reich von nur we­ni­gen Fem­tose­kun­den zu kombi­nie­ren.

Die Nachwuchs­forschungsgruppe in der Übersicht

StandortRegensburg
AnbindungElitestudiengang „Physik mit integriertem Doktorandenkolleg“
Projektdauer2024 bis 2030
LeitungDr. Fabian Mooshammer
E-Mail an Dr. Fabian Mooshammer senden
Weitere InformationenWebpräsenz NanoFemtoCoop

Dynamik in Festkörpern in Ort und Zeit verfolgen

Mo­der­ne Mik­ro­sko­pe kön­nen problem­los Standbil­der von der Na­nowelt auf­nehmen. Techno­lo­gisch rele­van­te Pro­zes­se, wie etwa die Be­we­gung von Elektro­nen in einer So­lar­zel­le, lau­fen al­ler­dings nicht nur auf Län­genska­len von we­ni­gen Na­no­me­tern (Milli­ards­tel Me­ter), son­dern auch auf ult­raschnel­len Zeit­ska­len von nur we­ni­gen Fem­tose­kun­den (Millions­tel einer Mil­li­ards­tel Se­kun­de) ab. Um das volle Po­ten­tial von neu­arti­gen Ma­te­ria­lien für effi­zien­tere Bau­teile und komplett neue An­wen­dun­gen aus­zu­schöpfen, ist da­her die Ent­wicklung neu­er Mik­ro­sko­pie-Me­tho­den ent­scheidend, mit de­nen Vi­deos der Na­nowelt in Be­we­gung auf­ge­zeichnet wer­den kön­nen.

Die Nachwuchsfor­schungs­gruppe ar­bei­tet an die­sem hochak­tuel­len Thema, wel­ches auch ein zent­rales Ziel des „Re­gensbur­ger Zentrum für Ult­raschnelle Na­no­sko­pie“ (RUN) ist. Dort hat die Gruppe mit brandneuen La­bo­ren, einer Aus­stat­tung auf weltweit al­ler­höchstem Ni­veau und ei­nem in­ter­dis­zip­linä­ren For­schungs­um­feld idea­le Startbe­din­gun­gen

Der Fo­kus der Nachwuchsfor­schungs­gruppe liegt auf der Kombina­tion von ult­ra­kur­zen Lichtblit­zen mit der Ras­ter­son­denmik­ro­sko­pie. Da­bei wer­den die La­ser­im­pulse an scharfe me­talli­sche Spit­zen ge­kop­pelt, wodurch das Licht wie an einer Art Blitzab­leiter kon­zentriert wird. Mit solch einer Na­no-Licht­quel­le kön­nen dann opti­sche Ei­gen­schaften und Ele­men­tar­an­re­gun­gen mit einer räumli­chen Auf­lö­sung ver­mes­sen wer­den, wel­che viele Grö­ßen­ord­nun­gen jen­seits der Beu­gungsgrenze liegt.

Quantendynamik in van-der-Waals-Kristallen

Neuartige van der Waals Kristalle bestehen aus einzelnen Schichten, die nur wenige Atome dick sind. Der bekannteste Vertreter ist Graphen – einzelne Lagen aus Kohlenstoffatomen, die lose übereinandergestapelt beispielsweise in der Mine eines Bleistifts zu finden sind. Eng damit verwandt sind die halbleitenden Übergangsmetalldichalkogenide. Im Vergleich zu herkömmlichen Halbleitern, die in Handys oder Computern verbaut sind, besitzen die atomar dünnen Vertreter weitere einzigartige Eigenschaften für Anwendungen in der Optoelektronik.


Außerdem verhalten sich Elektronen in van der Waals Schichtstrukturen unter gewissen Umständen völlig anders, als man dies von herkömmlichen Halbleitern kennt. Die Elektronen bewegen sich nämlich nicht nur frei durch die zweidimensionale Schicht, sondern können sich auch regelmäßig anordnen, ähnlich wie das Kristallgitter aus Atomen selbst. Jedes Elektron wird dann so stark von seinen Nachbarn abgestoßen, dass es an seinem Platz festsitzt.

Ein Portraitfoto von einem Mann mit Krawatte, der in die Kamera lächelt.

Eine internationale Nachwuchsforschungsgruppe bietet, auch im Vergleich mit anderen nationalen oder europaweiten Förderprogrammen, ideale Rahmenbedingungen, um die eigenen Forschungsideen weiterzuverfolgen.

Dr. Fabian Mooshammer

Sup­er­zeit­lu­pen­fil­me vom Ver­hal­ten von Elektro­nen mit un­ter­schiedlich vie­len Wechselwir­kungspartnern wür­den wichtige Er­kenntnis­se über diese au­ßer­ge­wöhnli­chen Quanten­pha­sen lie­fern, wel­che di­rekte Re­le­vanz für zu­künftige Quanten­techno­lo­gien ha­ben. Ei­ner­seits las­sen sich da­mit die Ei­gen­schaften von Festkör­pern „si­mu­lie­ren“ und mit ak­tuel­len, theo­reti­schen Mo­del­len ab­glei­chen. Im Ex­pe­ri­ment könnte da­bei po­ten­ziell eine solch hohe Zahl an wechsel­wir­ken­den Teil­chen be­rücksich­tigt wer­den, dass bei ver­gleichba­ren Rechnun­gen selbst Hochleis­tungscomputer an ihre Grenzen kä­men. An­de­rer­seits könnten diese peri­odi­schen Git­ter als Quellen für ein­zelne Pho­to­nen die­nen, wel­che für An­wen­dun­gen in der Quanten­in­for­ma­tion rele­vant sein könnten.

Weitere Kooperationen

Columbia UniversityNew York, USA
University of MichiganAnn Arbor, USA
Ludwig-Maximilians-Universität MünchenMünchen, Deutschland
Politecnico di MilanoMailand, Italien
National Institute for Material ScienceTsukuba, Japan