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Weber*innen Tagung 2023: Ein kurzer Exkurs in die geschlechtersensible Medizin

Am 3. und 4. Juni 2023 verbrachten rund 40 Stipendiatinnen und Stipendiaten des Max Weber-Programms ein prächtig gefülltes Wochenende in der Jugendherberge Augsburg. Sie widmeten sich der geschlechtersensiblen Medizin aus unterschiedlichen Perspektiven.

Nachdem das Ver­an­stal­tungsfor­mat pan­de­miebe­dingt für drei Jahre pau­siert wur­de, freu­ten sich alle Be­tei­lig­ten sehr, nun im Rahmen von drei äu­ßerst kurzwei­ligen Work­shop-Teilen für Input und Aus­tausch zum Thema „ge­schlechtersen­sible Me­di­zin“ zu­sammenzu­kommen. Um über die ver­tre­te­nen Fachrich­tun­gen hin­weg ein Ver­ständnis für ge­schlechtersen­sible Me­dizin zu schaffen, führ­te An­neg­ret Hofmann, Vor­sit­zen­de der G3 Ar­beitsge­meinschaft für mo­der­ne Me­dizin e. V., um­fas­send in das Thema ein. Hierbei widmete sie sich be­son­ders dem in­ter­dis­zip­linä­ren, bi­o-psycho-sozi­o-kul­tu­rel­len Mo­dell der Gen­der Me­dici­ne. So hat das Ge­schlecht nachweis­lich Ein­fluss auf unter an­de­rem Herz- und Rheumak­rankhei­ten so­wie die Äu­ße­rung psy­chi­scher Er­krankun­gen. Da diese For­schungs­rich­tung trotz in­zwi­schen lang­jäh­riger insti­tuti­onel­ler Ver­an­ke­rung noch im­mer brei­te Be­rück­sich­ti­gung ver­misst, wur­de die indi­vi­duel­le Sen­sibi­lisie­rung bei Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten so­wie Me­dizi­nerinnen und Me­dizi­nern be­tont. Da­rum wur­de bei der an­schließenden Fra­ge­run­de in­ten­siv über eine bes­sere In­tegration des Themas in die me­dizi­ni­sche Aus­bil­dung und das ge­sell­schaftli­che Be­wusstsein nachge­dacht.

Vertiefung und Diskussion in den Arbeitsgruppen

Mit die­sem Ge­dan­ken­fut­ter ging es dann in die drei Workshops, wel­che ei­gene Schwer­punkte in ihrer Be­trachtung des Themenge­biets setz­ten: Von „Ge­schlechtersen­sib­le[r] Ge­sundheitsver­sor­gung jen­seits der Bi­nari­tät“ (Ann Kris­tin Augst) über „Ge­schlechts­spe­zifi­sche As­pek­te von sui­zida­lem Er­le­ben/Ver­hal­ten und Sui­zid­prä­ven­tion“ (Co­ra Spahn) bis zu „Ge­schlechterspe­zifi­sche[r] Me­dizin – Grundla­gen und aus­ge­wählte Krankheitsbil­der“ (Dr. Hil­de­gard Seidl). Um zu er­rei­chen, dass alle Teil­nehmenden von allen Work­shops pro­fi­tier­ten, gab es nach dem Abendes­sen eine Er­geb­nis­prä­sen­tati­on der drei Gruppen. Da­ran schloss eine Aus­tauschrunde mit Se­bas­tian Pa­schen und Mo­ritz Ro­loff an, den Vor­sit­zen­den des bvmd-Projekts „Ge­schlecht in der Me­di­zin“. Da bei­de selbst Me­dizi­ner im Stu­dium sind und das Pro­jekt eh­ren­amt­lich be­trei­ben, fand ihre Ex­per­tise bei den Sti­pen­dia­tin­nen und Sti­pen­dia­ten gro­ßen An­klang, und es wur­de bis nach 21:30 Uhr dar­über dis­ku­tiert, „[w]ie wir als Stu­die­ren­de die Me­dizin von mor­gen be­ein­flus­sen kön­nen“.

Stadtführungen rund um die Medizin und Welterbe-Stadt Augsburg

Zum Ken­nen­ler­nen zog bei­spielsweise eine grö­ßere Gruppe abends noch unter der Lei­tung eines Augsbur­ger „Na­ti­ves“ in die na­he­ge­le­gene In­nen­stadt, wo es ei­nen klei­nen Vor­ge­schmack auf die Stadtfüh­run­gen am nächsten Morgen gab. Eine da­von hatte die Me­di­zin­ge­schichte in Augsburg zum Thema, wäh­rend die zweite sich dem Schwer­punkt Was­ser und sei­ner Be­deu­tung in der „Welterb­e-Stadt des Was­sers“ widme­te. Da­nach ka­men alle Teil­nehmenden für ei­nen ge­meinsa­men Aus­klang und das Mit­tag­essen wie­der in der Ju­gendher­ber­ge zu­sammen, be­vor sich die vie­len neu ge­fun­de­nen Freunde auf den Rückweg in die Heimat machten.Sti­pen­dia­tin­nen und Sti­pen­dia­ten gro­ßen An­klang, und es wur­de bis nach 21:30 Uhr dar­über dis­ku­tiert, „[w]ie wir als Stu­die­ren­de die Me­dizin von mor­gen be­ein­flus­sen kön­nen“.

Text: Anna Hench, Zeppelin Universität Friedrichshafen