Kennenlernen und Netzwerken im Altmühltal
Schon von der anderen Seite des Campusgeländes wehen Gläserklirren und fröhliches Stimmengewirr herüber. An den Stehtischen vor der Aula der KU Eichstätt-Ingolstadt haben es sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Max Weber-Programms gemütlich gemacht und stoßen mit Sekt und Häppchen auf den Tag an. „Warum nicht das Sommerfest nach Eichstätt bringen?“, hatten sich die Studierenden nach dem letzten Sommerfest in Bamberg noch gefragt. Gesagt, getan!
Festrede und Wendepunkte: Impulse für eine zukunftsfähige Demokratie
„Wir feiern heute nicht nur den Sommer, sondern auch einen besonderen Geburtstag“, verriet Steffen Häußler vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst bei der anschließenden Begrüßung. „Es ist der 18. Geburtstag des Max Weber-Programms.“
Auch der Festvortrag von MWP-Mentor und Politikwissenschaftler Professor Manfred Brocker von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt widmete sich einem wichtigen Thema. In „Wendepunkte: Demokratie und Zukunft“ veranschaulichte er eindrücklich die Herausforderungen der Demokratie im Hinblick auf nahende Klimakrisen und andere Gefahren: „Nicht nur der Mensch bedroht die Natur, auch die Natur bedroht den Menschen. Aber wenn wir uns dieser Gefahren doch bewusst sind, warum tun Demokratien so wenig dagegen?“ Verantwortlich dafür nannte er vor allem die Tatsache, dass Demokratie gegenwartsfixiert sei, was eine zukunftsorientierte Politik erschweren würde.
Gemeinsam mit den Geförderten diskutierte Professor Manfred Brocker über spannende Lösungsmöglichkeiten wie Zukunftsräte, Verfassungsänderungen und steigende Wissenschaftsbudgets. Sein Appell: „Nur der Weg über die Wissenschaft kann uns aus dieser Situation herausführen.“
Von der Burgwanderung über Wikinger-Schach bis zur Teufelspakt-Führung
Beim anschließenden Mittagessen in der Mensa der Universität wurden über Frühlingsknödeln, Erdnusscurry und Kaffee neue Bekanntschaften geschlossen. Stipendiatinnen und Stipendiaten aus München, Bamberg, Würzburg und Co. kamen auf der Terrasse so richtig in den Austausch – und konnten diesen beim Nachmittagsprogramm fortsetzen. Und das hatte es in sich: Wikinger-Schach beim Picknick im Park, CSD-Laufdemo in der Eichstätter Innenstadt oder doch lieber ein Pub-Quiz im Hofgarten? Den Studierenden und Ehemaligen standen einige Möglichkeiten offen. „Es war ein super abwechslungsreiches Programm und man hat sich wirklich sehr gut um uns gekümmert“, fasste Stipendiatin Ella aus München zusammen.
Text: Sophia Grabendorfer