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Münchner Management Kolloquium

Seit un­ge­fähr 30 Jah­ren ver­an­stal­tet das Bera­tungsun­ter­neh­men TCW in Zu­sammen­ar­beit mit der TU München das „Münch­ner Ma­nagement Kol­lo­qui­um“ (MMK), Deutsch­lands größ­ten Wirt­schaftskongress. Das Eli­te­netzwerk Bay­ern er­mög­lichte ins­ge­samt zehn Mit­glie­dern eine kos­ten­lose Teil­nah­me an der hochkarä­tig be­setz­ten Ver­an­stal­tung, die von 05. bis 06. März 2024 im Au­di­max der TU München statt­fand. Michael Soutschek, Alumnus des Max Weber-Programms, berichtet von seinen Erfahrungen. 

Ich als Bio­loge erhielt die ein­mali­ge Ge­le­gen­heit, zahl­rei­chen Vor­stän­den und Ge­schäftsführern von Dax-Un­ter­neh­men und Mit­tel­ständlern bei ihrer Ein­schätzung der wirt­schaftli­chen Lage in Deutsch­land und in ihren Un­ter­neh­men zu lau­schen. Das Mot­to der dies­jäh­rigen Ta­gung lau­tete „Gemeinsam stark – Resi­lienz durch Ver­net­zung und Zu­sammen­ar­beit“. Mit die­sem überge­ord­neten Thema be­schäftig­ten sich zwei Tage lang Mit­glie­der der Füh­rungsebe­ne von Un­ter­neh­men aus un­ter­schiedlichsten Branchen (Au­to­mo­bil, Luft­fahrt, Life Sci­ence, Ro­bo­tik, Chemie, Energie und viele wei­tere) in Vor­trä­gen und Pa­nel-Diskus­sio­nen auf zwei Büh­nen. Ge­nerell wur­de die Wichtigkeit der Zu­sammen­ar­beit durch lang­fris­tige Part­ner­schaften be­tont, um in dem aktu­ell schwieri­gen wirt­schaftli­chen Um­feld Un­ter­neh­men durch die zahl­rei­chen Kri­sen zu ma­növ­rie­ren. So wur­de da­rauf hin­ge­wie­sen, dass die mo­men­tanen komple­xen Prob­lem­stel­lun­gen (wie die Transfor­ma­tion zu mehr Nachhal­tigkeit oder die an­hal­tend er­for­der­liche Digi­tali­sie­rung) ebenso komplexe Antwor­ten er­for­der­ten, wel­che ge­rade durch klei­nere Un­ter­neh­men nur in Ko­ope­rati­on zu be­wäl­tigen sei­en. Zu­gleich konnte man er­fah­ren, dass viele Vor­stän­de das wirt­schaftliche Po­ten­zial von Deutsch­land als sehr posi­tiv se­hen, und sich wün­schen wür­den, dass auch all­ge­mein wie­der mehr Auf­bruch und Op­ti­mis­mus ein­keh­ren und ver­brei­tet wer­den sol­le.

Innerhalb der Un­ter­neh­men liegt ein Hauptau­gen­merk nach wie vor auf den neu­en KI-Model­len so­wie We­gen zu de­ren An­wendung. Gleich zwei Red­ner zeig­ten bei­spielswei­se Vi­deos, in de­nen sie, er­mög­licht durch KI, mit ihrer eige­nen Stimmla­ge und den kor­rek­ten Lip­pen­be­we­gun­gen Sätze in zahl­rei­chen Sprachen auf Mut­ter­sprach-Ni­veau sa­gen konnten. Es wur­den au­ßer­dem meh­rere Bei­spie­le und auch Stu­dien zi­tiert, wel­che den enormen Pro­duk­tivi­täts­zu­wachs in un­ter­neh­men­sin­ter­nen Pro­zes­sen durch die arti­fizi­elle Intel­li­genz auf­zeig­ten (der Zu­wachs der Pro­duk­tivi­tät bei Ein­satz von KI in Un­ter­neh­men be­trug demnach min­des­tens 12%).

Ne­ben den Vor­trä­gen fan­den auch Workshops statt, in de­nen unter an­de­rem CEOs inte­res­sier­ten Stu­die­ren­den zu ih­rem be­rufli­chen Werde­gang und Ar­beitsalltag Aus­kunft ga­ben. So konnte ich bei­spielswei­se von Dr. Bernd Mon­tag, dem CEO der Sie­mens Healthine­ers, er­fah­ren was er Ab­sol­ven­ten der Na­tur­wis­sen­schaften emp­fiehlt, um ein­mal eine Füh­rungsposi­tion in ei­nem gro­ßen Kon­zern zu überneh­men: er rät dazu, sich auch in Füh­rungsver­ant­wor­tung nicht zu ver­stel­len und sich früh­zeitig auf Jobs mit breitgefä­cher­ten Auf­ga­ben zu be­wer­ben.

Ein erst­klas­siges Cate­ring in den Pau­sen sorg­te für die kuli­nari­sche Ver­pfle­gung. Alles in allem kann man von einer äu­ßerst ge­winnbrin­gen­den Ver­an­stal­tung spre­chen und ich habe mich sehr über die Mög­lich­keit das MMK zu be­su­chen ge­freut.

Text: Mi­chael Soutscheck