Ich als Biologe erhielt die einmalige Gelegenheit, zahlreichen Vorständen und Geschäftsführern von Dax-Unternehmen und Mittelständlern bei ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland und in ihren Unternehmen zu lauschen. Das Motto der diesjährigen Tagung lautete „Gemeinsam stark – Resilienz durch Vernetzung und Zusammenarbeit“. Mit diesem übergeordneten Thema beschäftigten sich zwei Tage lang Mitglieder der Führungsebene von Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen (Automobil, Luftfahrt, Life Science, Robotik, Chemie, Energie und viele weitere) in Vorträgen und Panel-Diskussionen auf zwei Bühnen. Generell wurde die Wichtigkeit der Zusammenarbeit durch langfristige Partnerschaften betont, um in dem aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfeld Unternehmen durch die zahlreichen Krisen zu manövrieren. So wurde darauf hingewiesen, dass die momentanen komplexen Problemstellungen (wie die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit oder die anhaltend erforderliche Digitalisierung) ebenso komplexe Antworten erforderten, welche gerade durch kleinere Unternehmen nur in Kooperation zu bewältigen seien. Zugleich konnte man erfahren, dass viele Vorstände das wirtschaftliche Potenzial von Deutschland als sehr positiv sehen, und sich wünschen würden, dass auch allgemein wieder mehr Aufbruch und Optimismus einkehren und verbreitet werden solle.
Innerhalb der Unternehmen liegt ein Hauptaugenmerk nach wie vor auf den neuen KI-Modellen sowie Wegen zu deren Anwendung. Gleich zwei Redner zeigten beispielsweise Videos, in denen sie, ermöglicht durch KI, mit ihrer eigenen Stimmlage und den korrekten Lippenbewegungen Sätze in zahlreichen Sprachen auf Muttersprach-Niveau sagen konnten. Es wurden außerdem mehrere Beispiele und auch Studien zitiert, welche den enormen Produktivitätszuwachs in unternehmensinternen Prozessen durch die artifizielle Intelligenz aufzeigten (der Zuwachs der Produktivität bei Einsatz von KI in Unternehmen betrug demnach mindestens 12%).
Neben den Vorträgen fanden auch Workshops statt, in denen unter anderem CEOs interessierten Studierenden zu ihrem beruflichen Werdegang und Arbeitsalltag Auskunft gaben. So konnte ich beispielsweise von Dr. Bernd Montag, dem CEO der Siemens Healthineers, erfahren was er Absolventen der Naturwissenschaften empfiehlt, um einmal eine Führungsposition in einem großen Konzern zu übernehmen: er rät dazu, sich auch in Führungsverantwortung nicht zu verstellen und sich frühzeitig auf Jobs mit breitgefächerten Aufgaben zu bewerben.
Ein erstklassiges Catering in den Pausen sorgte für die kulinarische Verpflegung. Alles in allem kann man von einer äußerst gewinnbringenden Veranstaltung sprechen und ich habe mich sehr über die Möglichkeit das MMK zu besuchen gefreut.
Text: Michael Soutscheck