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ESOF 2024 - eine einzigartige Erfahrung

Das Eu­roscience Open Fo­rum (ESOF) ist eine alle zwei Jahre statt­fin­den­de in­ter­dis­zip­linä­re Kon­fe­renz, die sich mit den Be­zie­hun­gen zwi­schen Wis­sen­schaft und Ge­sell­schaft be­fasst. Sie fin­det in Städ­ten statt, die den Titel „Eu­ropä­ische Stadt der Wis­sen­schaft“ tra­gen. Die dies­jäh­rige Kon­fe­renz fand vom 12. bis 15. Juni 2024 in Katowice, Po­len, statt. Sabina Khan, Alumna des Eli­te­stu­di­en­gangs Glo­bal Change Eco­logy, nahm als eine der ge­för­der­ten Ver­trete­rin­nen und Ver­treter des Eli­te­netzwerk Bay­ern teil.

ESOF 2024 war eine un­glaublich be­rei­chernde Lerner­fah­rung für mich. Die Ta­gung stand unter dem Mot­to „Life changes sci­ence“ und kon­zentrierte sich auf „sci­enti­fic cul­ture, sci­enti­fic rese­arch, and in­no­vati­on“ in Ver­bin­dung mit ak­tuel­len Themen wie kul­tu­relle Iden­tität und ge­sell­schaftli­cher Wandel, digi­tale Transforma­tion, Energie­wen­de und ge­sun­de Ge­sell­schaft. Da ich als So­zi­al­wis­sen­schaftlerin am Helmholtz-Zentrum für Umwelt­for­schung UFZ im Be­reich En­vironmen­tal Governance ar­beite und mei­ne Mas­ter­ar­beit im Elitestu­di­en­gang Glo­bal Change Eco­logy an der Uni­ver­sität Bay­reuth über die Schnitt­stel­len zwi­schen Wis­sen­schaft und Poli­tik ge­schrieben habe, inte­res­sier­te ich mich für die Ses­sions zu Wis­sen­schaftskommunika­tion und Co-Creati­on Me­thods. Ich habe eine Vielzahl von Ein­sich­ten aus ver­schiede­nen Vor­trä­gen ge­wonnen, die mich sehr be­ein­druckt ha­ben. Sie re­prä­sen­tie­ren neue Richtun­gen in der Wis­sen­schaft: Ac­tion Re­se­arch, Auswir­kun­gen auf die Poli­tik, De­sign Thinking und Künstli­che In­telli­genz.

Inspirierende Vorträge

Es gab an­re­gen­de Vor­träge zu so un­ter­schiedli­chen Themen wie den Auswir­kun­gen der künstli­chen In­telli­genz auf die Kunst bis oder der Fra­ge, ob die Be­steu­e­rung von zu­ckerhal­tigen Ge­trän­ken eine ge­sun­de Er­näh­rung för­dern kann. Be­son­ders gut ge­fal­len hat mir eine Kon­fe­renz über Sto­rytelling und krea­tives Bildma­terial als wir­kungsvol­le, aber zu we­nig ge­nutz­te In­strumen­te der Wis­sen­schaftskommunika­tion. Die Sit­zung un­ter­strich, dass die Wis­sen­schaft diese In­strumen­te noch nicht voll aus­schöpft, um komple­xe Ideen ef­fek­tiv zu ver­mit­teln und die Aufmerksam­keit des Pub­li­kums schnell zu ge­win­nen.

Rahmenprogramm und Vernetzungsmöglichkeiten

Be­son­dere An­er­ken­nung ge­bührt der Schlesi­schen Techni­schen Uni­ver­sität, die uns an ihren Fort­schritten in den Be­rei­chen Me­dizin und Ro­botik teil­ha­ben ließ und mit ihrer ruhi­gen Na­tur­aus­stel­lung ei­nen Zu­fluchtsort in­mit­ten des Tru­bels bot. Zu­dem möchte ich das Pol­ni­sche Na­tio­nale Wis­sen­schaftsze­ntrum her­vor­he­ben, das ein schön ge­stal­tetes und be­nut­zer­freundli­ches Handbuch über die nati­ona­le und in­ter­nati­ona­le För­der­land­schaft für For­scher er­stellt hat. Alles in al­lem war ESOF ein sehr an­spre­chender transdis­zip­linä­rer Ort. Ob bei einer Aus­stel­lung oder ei­nem Workshop, man konnte mit Wis­sen­schaftlern, Un­ter­nehmern, poli­ti­schen Ent­scheidungsträ­gern, Künstlern oder Journa­lis­ten ins Ge­spräch kommen. ESOF wur­de sei­nem Mot­to ge­recht: „ge­schaffen zum Nut­zen der Ge­sell­schaft und durchge­führt unter Be­teili­gung der Ge­sell­schaft“.

Eine wunderbare Gastgeberstadt

Ich war auch dankbar da­für, Kunst, Kul­tur und Wis­sen­schaft in der Stadt Katowice zu erle­ben. Die Stadt spie­gelt das komple­xe kul­tu­relle Ge­füge der Re­gion Schlesien mit ihren viel­fälti­gen kul­tu­rel­len und eth­ni­schen Ein­flüs­sen wi­der. Das landwirt­schaftli­che und in­dust­rielle Erbe ist noch im­mer in der Landschaft sichtbar, ob­wohl Katowice ge­rade ei­nen Wandel durchlebt und zu ei­nem Zent­rum für Wirtschaft, Wis­sen­schaft und Kul­tur wird. Während der Kon­fe­renz fan­den in der Stadt be­son­dere wis­sen­schaftli­che Ver­an­stal­tun­gen statt - zu den Hö­he­punkten mei­ner Er­leb­nisse zäh­len der Flugsi­mu­lator im Pla­neta­rium Śląskie, das gro­ße Schlesi­sche Mu­seum und die Viel­falt der Ar­chi­tek­tur­stile. Ich bin dem Eli­te­netzwerk Bay­ern dankbar, dass es mir diese Er­fah­rung er­mög­licht hat.

Text: Sabina Khan