ESOF 2024 war eine unglaublich bereichernde Lernerfahrung für mich. Die Tagung stand unter dem Motto „Life changes science“ und konzentrierte sich auf „scientific culture, scientific research, and innovation“ in Verbindung mit aktuellen Themen wie kulturelle Identität und gesellschaftlicher Wandel, digitale Transformation, Energiewende und gesunde Gesellschaft. Da ich als Sozialwissenschaftlerin am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ im Bereich Environmental Governance arbeite und meine Masterarbeit im Elitestudiengang Global Change Ecology an der Universität Bayreuth über die Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Politik geschrieben habe, interessierte ich mich für die Sessions zu Wissenschaftskommunikation und Co-Creation Methods. Ich habe eine Vielzahl von Einsichten aus verschiedenen Vorträgen gewonnen, die mich sehr beeindruckt haben. Sie repräsentieren neue Richtungen in der Wissenschaft: Action Research, Auswirkungen auf die Politik, Design Thinking und Künstliche Intelligenz.
Es gab anregende Vorträge zu so unterschiedlichen Themen wie den Auswirkungen der künstlichen Intelligenz auf die Kunst bis oder der Frage, ob die Besteuerung von zuckerhaltigen Getränken eine gesunde Ernährung fördern kann. Besonders gut gefallen hat mir eine Konferenz über Storytelling und kreatives Bildmaterial als wirkungsvolle, aber zu wenig genutzte Instrumente der Wissenschaftskommunikation. Die Sitzung unterstrich, dass die Wissenschaft diese Instrumente noch nicht voll ausschöpft, um komplexe Ideen effektiv zu vermitteln und die Aufmerksamkeit des Publikums schnell zu gewinnen.
Rahmenprogramm und Vernetzungsmöglichkeiten
Besondere Anerkennung gebührt der Schlesischen Technischen Universität, die uns an ihren Fortschritten in den Bereichen Medizin und Robotik teilhaben ließ und mit ihrer ruhigen Naturausstellung einen Zufluchtsort inmitten des Trubels bot. Zudem möchte ich das Polnische Nationale Wissenschaftszentrum hervorheben, das ein schön gestaltetes und benutzerfreundliches Handbuch über die nationale und internationale Förderlandschaft für Forscher erstellt hat. Alles in allem war ESOF ein sehr ansprechender transdisziplinärer Ort. Ob bei einer Ausstellung oder einem Workshop, man konnte mit Wissenschaftlern, Unternehmern, politischen Entscheidungsträgern, Künstlern oder Journalisten ins Gespräch kommen. ESOF wurde seinem Motto gerecht: „geschaffen zum Nutzen der Gesellschaft und durchgeführt unter Beteiligung der Gesellschaft“.
Eine wunderbare Gastgeberstadt
Ich war auch dankbar dafür, Kunst, Kultur und Wissenschaft in der Stadt Katowice zu erleben. Die Stadt spiegelt das komplexe kulturelle Gefüge der Region Schlesien mit ihren vielfältigen kulturellen und ethnischen Einflüssen wider. Das landwirtschaftliche und industrielle Erbe ist noch immer in der Landschaft sichtbar, obwohl Katowice gerade einen Wandel durchlebt und zu einem Zentrum für Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur wird. Während der Konferenz fanden in der Stadt besondere wissenschaftliche Veranstaltungen statt - zu den Höhepunkten meiner Erlebnisse zählen der Flugsimulator im Planetarium Śląskie, das große Schlesische Museum und die Vielfalt der Architekturstile. Ich bin dem Elitenetzwerk Bayern dankbar, dass es mir diese Erfahrung ermöglicht hat.
Text: Sabina Khan