Perspektivwechsel: Vom Zuschauerraum auf und hinter die Bühne
Den Blick aus dem Zuschauerraum auf die Bühne des Gärtnerplatztheaters kennen vermutlich viele, der Blick von der Bühne ins Publikum ist dagegen nur wenigen vorbehalten. Daher staunen die Teilnehmenden an der Alumni-Führung über diesen ungewohnten Ausblick auf den normalerweise von knapp 900 Besucherinnen und Besuchern besetzten Zuschauerraum. Das Theater nämlich ist bei fast jeder Vorstellung nahezu ausverkauft, betont der technische Direktor des Theaters, Heiko Pfützner, der die Führung persönlich übernommen hat, sichtlich stolz.
Insbesondere die ansonsten verborgende Welt um und hinter der sichtbaren Bühne begeistert die Alumnae und Alumni. Inmitten der Vorbereitungen für die Vorstellung am Abend verrät uns Heiko Pfützner, der jeden der ca. 600 Scheinwerfer im Theater persönlich kennt, unter anderem, dass es manchmal ganz kurzfristig bei ansonsten ausverkauftem Haus noch Karten für die Mittelloge gäbe, wenn diese von der bayerischen Staatsregierung nicht genutzt werde. In Bezug auf die gigantischen Kulissen, die im nicht sichtbaren Bühnenbereich dicht an dicht stehen, erzählt der Technikchef schmunzelnd vom Dirigententest. Da Kulissen und Kostüme vom Publikum nur aus einer gewissen Entfernung gesehen werden, seien kleine Unvollkommenheiten durchaus kein Problem. Der Platz des Dirigenten sei der ideale Platz, um festzustellen, ob noch nachgebessert werden müsse, um bei den Zuschauerinnen und Zuschauern die perfekte Illusion zu erzeugen.
Einen weiteren fantastischen Ausblick erleben die Teilnehmenden, als uns Heiko Pfützner mitnimmt in seinen persönlichen Arbeitsbereich, den Malersaal des Theaters ganz oben unmittelbar unter dem Giebeldach des Gebäudes. Neben seinen Ballsaalartigen Ausmaßen kann dieser auch mit einer atemberaubenden Aussicht auf München aufwarten. Die Kulissen werden über einen speziellen Aufzug direkt von der Bühne in den Malersaal gehoben, wo mit geschickten Pinselstricken Ausbesserungen vorgenommen werden können. Bei der Frage nach dem schönsten Arbeitsplatz hat aber auch das Orchester des Theaters ein Wörtchen mitzureden, dessen Probenraum in luftiger Höhe mit einem Ausblick bis zu den Alpen den Abschluss unserer Führung markiert.
Nach dieser wahrhaft atemberaubenden Führung – das Treppenlabyrinth des Theaters hat uns durchaus ins Schwitzen gebracht – folgt ein geselliger Ausklang bei Getränken und Tapas in der Cordo Bar gleich um die Ecke.
Wer noch nicht in den Genuss einer Führung durch das Gärtnerplatztheater gekommen ist, findet auf der Homepage des Hauses kleine Videos und einen Podcast, die einen Blick hinter die Kulissen erlauben.
Text: Elitenetzwerk Bayern