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Kampf gegen bösartige Tumore 

Em­ma Karp ist Stu­den­tin des Elite­stu­di­en­gangs „Bi­o­me­dical Neu­roscience“, die sich ent­schieden hat den Focus ihres Stu­di­ums auf das Ver­ständnis zent­ral­ner­vöser Er­krankun­gen zu le­gen. Wäh­rend eines 5-monati­gen Prak­ti­kums am Karolinska-Institut in Stockholm, Schwe­den, un­ter­such­te sie neue The­ra­pie­mög­lich­kei­ten für bös­arti­ge Hirn­tu­mo­re.

Herausforderungen bei der Tumorbekämpfung

Die Gruppe von Prof. Ola Herman­son ar­bei­tet mit zwei ver­schiede­nen Zell­ty­pen von bös­arti­gen Hirn­tu­mo­ren. An­hand die­ser Zel­len wird die Wir­kung von Sub­stan­zen un­ter­sucht, die der Chemo­the­rapie hin­zu­ge­fügt wer­den könnten. Un­ser Ziel ist es, die Langzeit­kompli­kati­onen bei Kin­dern zu ver­rin­gern und die The­ra­pie­er­geb­nisse für alle Pati­enten zu ver­bes­sern. Ob­wohl Tu­more schon lange be­kannt sind und chi­rur­gi­sche Fort­schritte eine si­che­rere Bi­opsie des Tu­mors er­mög­li­chen, sind sie bis­her nicht heil­bar. Au­ßer­dem sind sie meist resis­tent ge­gen die der­zeiti­gen Be­handlungsmög­lich­kei­ten. We­der Be­strahlung noch Chemo­the­rapie füh­ren zu einer lang­fris­tigen Hei­lung der Pati­en­ten. Vielmehr ge­hen beide Op­tio­nen mit neu­rolo­gi­schen Kompli­kati­onen ein­her.

Neuronale Stammzellen vs. Tumorzellen

Neu­rona­le Stammzel­len sind wichtige Zel­len im Ge­hirn. Sie kön­nen an eine ver­letzte Stel­le wandern, z. B. an die Stel­le des Tu­mors nach einer Bi­op­sie. Dort hel­fen sie bei der Re­gene­rati­on des Ge­we­bes. Die Tu­mor­be­handlung kann je­doch nicht zwi­schen die­sen Zel­len und den un­er­wünschten Tu­mor­zel­len un­ter­scheiden. In­dem wir eine Sub­stanz fin­den, die unse­re neu­rona­len Stammzel­len ge­zielt schützt, hof­fen wir, lang­fris­tige Kompli­kati­onen zu ver­rin­gern. Li­thi­um ist ein Ele­ment, das be­reits bei der Be­handlung an­derer neu­rolo­gi­scher Er­krankun­gen ein­ge­setzt wird. Die Ar­beitsgruppe konnte be­reits schützen­de Wir­kun­gen ge­gen­über neu­rona­len Stammzel­len fest­stel­len. Wäh­rend ihres Prak­ti­kums konnte Em­ma zei­gen, dass Li­thi­um die Tu­mor­zel­len nicht schützt. In ei­nem nächsten Schritt wird die Gruppe die ver­schiede­nen Zel­len und Be­handlungsmög­lich­kei­ten kombi­nie­ren. Letztlich ist das Ziel, das Be­handlungspa­ra­dig­ma in den Kli­niken zu ver­än­dern.

Text: Emma Karp, Elitestudiengang Biomedical Neuroscience