Ripin Lab - The role of Stress Granules and G3BP1 in coupling cytosolic and nuclear stress responses

Stressgra­nula sind zyto­soli­sche, membran­lose Or­ga­nel­len, die aus RNA und RNA-bin­den­den Pro­tei­nen be­ste­hen. Sie bil­den sich unter ver­schiede­nen Stressbe­din­gun­gen durch das bio­phy­sika­li­sche Prin­zip der bio­mo­leku­laren Konden­sati­on. Trotz um­fang­rei­cher For­schung bleibt die Funktion der Stressgra­nula weitge­hend un­be­kannt. Wir ver­mu­ten, dass Stressgra­nula als Sig­nal­platt­for­men fun­gie­ren und wer­den die Rol-le der Stressgra­nula so­wie ihres Hauptpro­teins G3BP1 bei der Kopplung zyto­soli­scher und nuk­leärer Stressantwor­ten un­ter­su­chen. 

Die Nachwuchsforschungsgruppe in der Übersicht

StandortUniversität Regensburg
AnbindungInternationales Doktorandenkolleg „RNAmed - Future leaders in RNA-based medicine“
Projektdauer2025 bis 2031
LeitungDr. Nina Ripin
E-Mail an Dr. Nina Ripin senden
Weitere InformationenWebpräsenz in Bearbeitung

Die Rolle der RNA-Aggregation in Stressgranula

Stress führt zu einer glo­balen Translati­ons­hemmung, wodurch ribo­so­men­freie RNAs in Stressgra­nula kon­den­sie­ren. G3BP1 und sein Para­log G3BP2 sind die Hauptpro­teine für die Bil­dung von Stressgra­nula. Ein Ver­lusst von G3BP1/2 führt unter ver­schiede­nen Stressbe­din­gun­gen zur voll­stän­di­gen Un­ter­druckung von Stressgra­nula. 

Meh­rere Be­obachtungen deu­ten da­rauf hin, dass un­spe­zifi­sche in­ter­mo­leku­lare RNA-RNA-In­ter­akti­onen zur Bil­dung von Stressgra­nula bei­tra­gen. Ers­tens, RNAs sind groß und bie­ten nach dem Ver­lust der Ri­bo­so­men eine er­höh­te An­zahl an Bin­de­stel­len. Zweitens, die RNA-Fal­tung er­zeugt meh­rere un­ter­schiedli­che Struktu­ren, die die In­ter­akti­on mit an­de­ren RNAs be­güns­ti­gen. Drit­tens kön­nen alle RNA-Ho­mo­po­ly­mere in vitro zu Tröpfchen, Verwicklun­gen oder Ag­gre­gaten kon­den­sie­ren. Ebenso bil­det die iso­liers­te RNA von He­fen oder Säu­ge­tier­zel­len unter phy­sio­logi­schen Be­din­gun­gen RNA-Konden­sate, selbst ohne Pro­teine. Da­her tra­gen un­spe­zifi­sche RNA-RNA-In­ter­akti­onen bzw. RNA-Ag­gre­gati­on zur Bil­dung von Stressgra­nula bei.

Wie beeinflussen Stressgranula die Zellphysiologie?

RNA-Ag­gre­gati­on äh­nelt stark der Bil­dung von un­ge­falte­ten oder fehl­ge­falte­ten Pro­teinaggrega­ten. Ähn­lich wie Pro­tein-Chape­rone ver­fü­gen Zel­len über Me­chan­is­men wie „RNA-Chape­ro­ne“, um un­an­ge­mes­sene RNA-RNA-In­ter­akti­onen zu be­gren­zen. Dies legt nahe, dass Stressgra­nula als Sig­nal­platt­for­men fun­gie­ren, um die Stressantwort zu regu­lie­ren.

Wir wer­den ver­schiedene in­ter­dis­zipli­näre Me­tho­den kombi­nie­ren, um die Funktion von Stressgra­nula von der von G3BP1 zu ent­kop­peln. Letztend­lich wer­den wir Me­chan­is­men ent­schlüsseln, durch die Stressgra­nula zyto­soli­sche und nuk­leäre Stressantwor­ten kop­peln um eine Ho­möo­stase wie­der­her­zu­stel­len.

Porträtbild Dr. Nina Ripin

Die Lei­tung einer Nachwuchsfor­schungs­gruppe in An­bin­dung an das Dok­to­ran­den­kol­leg RNAmed bie­tet nicht nur her­vor­ra­gen­de Mög­lich­kei­ten, mich als un­ab­hän­gige Wis­sen­schaftlerin zu etab­lie­ren, son­dern auch mei­ne Pro­mo­vie­ren­den in dem spannen­den und ra­sant wachsen­den Be­reich der RNA-ba­sier­ten Me­dizin aus­zu­bil­den.

Dr. Nina Ripin

Die Nachwuchsforschungsgruppe kooperiert mit dem Internationalen Doktorandenkolleg „RNAmed – Future Leaders in RNA-based Medicine.