Vortrag über die Konsequenzen von internationalem Handel
Nach einer kurzen musikalischen Einführung des Trios Klanglicht eröffneten der Dekan der volkswirtschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Uwe Sunde, und der Sprecher der MGSE, Prof. Dr. Florian Englmaier, den Abend. Über zweihundert Gäste aus Wissenschaft und Wirtschaft, Studentinnen und Studenten sowie Doktorandinnen und Doktoranden erwarteten gespannt den Vortrag von Prof. Dr. Pinelopi Goldberg.
Prof. Dr. Monika Schnitzer (LMU München) führte in das Leben und Werk von Prof. Goldberg ein. Nach ihrem Studium in Freiburg ging Prof. Goldberg zur Promotion nach Stanford in die USA. Nach ihrer Promotion wurde sie Juniorprofessorin in Princeton, ordentliche Professorin in Columbia und Yale. Als Herausgeberin der American Economic Review ist Prof. Goldberg verantwortlich für die einflussreichste wissenschaftliche Zeitschrift in der Volkswirtschaftslehre. Prof. Schnitzer wies darauf hin, dass Prof. Goldberg im November als erste Frau seit Langem den Posten der Chefökonomin der Weltbank übernehmen werde.
Dann begann Prof. Goldberg ihren Vortrag mit der provokanten Frage, ob die Gegner der Globalisierung nicht in ihrer Kritik des freien Handels richtig liegen würden. Obwohl internationaler Handel niemals nur als Nullsummenspiel verstanden werden dürfte, lohne es sich genau auf die Auswirkungen zu schauen. Sie zitierte gegenwärtige Forschung, die unterschiedliche Entwicklungen von Regionen untersuchte. Obwohl freier Handel insgesamt zu einer Erhöhung des Wohlstands führt, gibt es große regionale Ungleichheit, wie der Wohlstand verteilt ist. Anhand von klassischen amerikanischen Industriestädten verdeutlichte Prof. Goldberg, dass Ökonomen sich auch stärker mit den unterschiedlichen Auswirkungen auf betroffene Regionen beschäftigen müssen. Die ungleiche Verteilung von Wohlstand aufgrund freien Handels muss in das Zentrum ökonomischer Forschung rücken, so lautete ihr Appell zum Abschluss ihres Vortrags.
Diskussionen im Anschluss an den Vortrag
Nach dem Vortrag konnten die Anwesenden Fragen stellen. Prof. Goldberg erklärte, dass freier Handel weiterhin protektionistischer Politik vorzuziehen ist, aber Ökonomen und Politiker stärker soziale Transformationsprozesse und ökonomische Ungleichheit durch internationalen Handel berücksichtigen müssten. Im Anschluss an den Vortrag lud die Fakultät zum Empfang. Viele Gäste folgten der Einladung und diskutierten den Inhalt des Vortrags angeregt bis spät abends.
Text: Elitestudiengang „Master in Quantitative Economics“