Mit der Freude eines von seinen Gegenständen faszinierten Wissenschaftlers insistierte Taussig auf eben jener, die „Chameleon World“ durchziehenden Magie der großen Zusammenhänge zwischen mimetischen Praktiken, Sprache, Bildern und Politik. Methodisch bezieht sich er dabei auf Walter Benjamins Begriff des Denkbilds, einer Trickster-Figur, deren inhärenter Sprachmagie er sich verschrieben hat. Gerade das faszinierte Festhalten an kindlicher Imitation und „schamanischer“ Sprachmagie begründet Taussigs Ruf als streitbaren und innovativen Wissenschaftler.
Diese durch Geistesblitze und spielerische Vergegenwärtigung geprägte Lust am Nachdenken setzte Michael Taussig am darauffolgenden Tag in einer Masterclass mit Doktorandinnen und Doktoranden des Internationalen Doktorandenkollegs „MIMESIS“ fort, ohne jedoch alle Skeptiker von seiner an Deleuze und Guattari anknüpfenden „Assemblage“-Methode zu überzeugen.
Text: Christian Hartwig Steinau, Internationales Doktorandenkolleg „MIMESIS“