Gemeinsamkeiten in Vielfalt: Themen und Methoden
Masken sind ein zentraler Bestandteil der menschlichen Kultur. Seit der Antike sind sie nicht nur ein wichtiges Element in der Theaterpraxis, sondern spielen auch in Ritualen, künstlerischen und literarischen Praktiken sowie politischen Bewegungen eine Rolle.
Ihre Aktualität machte sie zum Gegenstand der von Doktorandinnen und Doktoranden des Internationalen Doktorandenkollegs „MIMESIS“ organisierten Konferenz Un/masking. On a Mimetic Form. In 13 Vorträgen wurden verschiedene Aspekte beleuchtet, Beispiele aus politischen Protestbewegungen waren ebenso Teil des Programms wie neue Entwicklungen im Bereich der Gesichtserkennung und die Beschäftigung mit klassischen Dramentexten. In den Diskussionen zeigte sich eindrucksvoll, wie produktiv trotz der Heterogenität der Themen und methodischen Ansätze Querverbindungen gezogen werden konnten.
Die drei Keynote-Vorträge bildeten Eckpfeiler des Programms und vereinten so unterschiedliche Themen wie die Masken der First Nation in Kanada, Theorien des Stils in der Kunst des Surrealismus sowie maskierte Stimmen in der Popmusik. Dabei ging es nicht nur um das Objekt der Maske, sondern auch um den abstrakteren Prozess des Maskierens und Demaskierens. In dieser metaphorischen Verwendung wurde auch der Bereich ‚unsichtbarer‘ Masken beispielsweise in Form sozialer Rollen oder verschiedener Pseudonyme umrissen. Die machtvolle Geste des Maskierens kann nicht nur die eigene Identität verbergen, sondern diese gar neu schaffen.
Der rege Austausch wurde im Rahmen eines Empfangs am ersten Abend und zweier Führungen durch das Zentralinstitut für Kunstgeschichte fortgesetzt.
Text: Internationales Doktorandenkolleg „MIMESIS“