Minimal-invasive Eingriffe erleichtern
Minimal-invasive und perkutane Eingriffe gelten als der heutige klinische Standard in vielen Disziplinen der Medizin. Für Patienten bringen diese Interventionen viele Vorteile mit sich, Chirurgen verlieren jedoch den direkten Blick auf die chirurgischen Werkzeuge und die erkrankte Stelle des Körpers. Stattdessen müssen der operative Fortschritt und Erfolg anhand von Video- oder Röntgenbildern erahnt werden, was erwiesenermaßen zu erschwerter Hand-Auge-Koordination, beeinträchtigter Ergonomie und erhöhter Frustration für den Chirurgen führt. Hier können computerbasierte Unterstützungssysteme helfen!
In seiner Forschung an der John Hopkins Universität untersucht Prof. Unberath zusammen mit Kollegen am John Hopkins Hospital, wie neuartige Methoden aus dem Rechnersehen (Computer Vision) entwickelt werden können, um Bilder während der Operation quantitativ zu analysieren, und wie diese zusätzlich gewonnene Information intuitiv dargestellt werden kann, um die Entscheidungsfindung während des Eingriffs zu vereinfachen und damit zu verbessern.
Vom Absolventen zum Professor an der John Hopkins Universität
Prof. Unberath graduierte 2014 im Elitestudiengang „Advanced Optical Technologies“ mit einer Masterarbeit zur dynamischen und statistischen Modellierung des Herzens, welche mit dem SPIE Outstanding Thesis Award ausgezeichnet wurde. Zuvor verbrachte er ein Jahr als Erasmus-Stipendiat an der University of Eastern Finland. Während seiner Promotion im Doktorandenkolleg SAOT an der Friedrich-Alexander-Universität befasste er sich mit der dreidimensionalen Rekonstruktion von Herzkranzgefäßen aus konventionellen Angiografie-Bildern.
Seine Dissertation wurde mit dem „Bildverarbeitung für die Medizin Award“ und dem STAEDTLER Dissertationspreis ausgezeichnet. Bereits in dieser Zeit absolvierte er längere Forschungsaufenthalte an der John Hopkins University und, gefördert durch den DAAD, an der Stanford University. Nach Abschluss seiner Promotion 2017 summa cum laude arbeitete er zunächst ein Jahr als Post-Doc an der John Hopkins Universität, bevor er zum Assistant Research Professor berufen wurde.
Die John Hopkins Universität ist eine Elitehochschule in den Vereinigten Staaten von Amerika, weltweit führend vor allem im Bereich der Medizin und Gesundheitswissenschaften. In ihrer fast 150-jährigen Geschichte hat sie bereits 37 Nobelpreisträger hervorgebracht und belegt in internationalen Rankings regelmäßig Plätze unter den zehn besten Universitäten der Welt.
Text: Elitestudiengang „Advanced Optical Technologies“