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Einführung in die „Teekunst“

Am 13. Ok­tober 2019 be­suchten fünf der acht SDAC-Stu­dierenden, die ihr drit­tes Se­mes­ter an der Pe­king-Uni­ver­sität ver­brachten, zu­sammen mit ihren Be­glei­tern eine ex­klu­sive Ver­an­stal­tung: Eine drei­stündige Ein­füh­rung in die jahr­hun­der­teal­te chi­nesi­sche Tee­tra­diti­on, die von Jimu, eine Ex­per­tin für „Teekunst“ (chayi), or­gani­siert und durchge­führt wurde. Die Ver­an­stal­tung fand in ih­rem Stu­dio in Ost­pe­king statt.

Eine an­spre­chende und un­terhaltsame Art, die chi­nesi­sche Kul­tur und Ge­schichte ken­nen­zu­ler­nen

JIMU be­schreibt sich selbst als „Se­nior Teespezi­alis­tin“. Sie ist die In­ha­berin des Jimu Stu­dios, wo sie Fortbil­dun­gen in der chi­nesi­schen „Teekunst“ an­bie­tet, das das Wis­sen und die Kul­tur rund um das Zu­be­rei­ten und Trinken von Tee um­fasst. Auf An­re­gung des ge­schätzten Kol­le­gen Dr. Wen Zha­o, Do­zent am Col­lege für Phi­lo­so­phie der Nankai Uni­ver­sität, traf sich Dr. Di­mitri Drettas mit Jimu und be­schloss, eine au­ßer­schulische Sit­zung für die Stu­den­ten des Elitestudiengangs „Standards of Decision-Making“ , die das Win­ter­se­mes­ter 19/20 in Pe­king ver­brachten, im Herbst zu or­gani­sie­ren. In Zu­samme­nar­beit mit dem Eu­ropä­is­chen Zentrum für Chi­nesi­sche Stu­dien (ECCS) an der Uni­ver­sität Pe­king, das unter der Lei­tung von Herrn Christian Bus­kühl ist, be­riet, un­ter­rich­tete und be­treu­te Dr. Dri­miti Drettas die Stu­den­ten.

Fünf der acht Stu­den­ten, die in die­sem Se­mes­ter in Pe­king an­we­send wa­ren und je­weils aus ei­nem an­de­ren Land stammen (China, Deutsch­land, Ar­me­nien, Ägypten und Russland), nahmen zu­sammen mit Dr. Drettas an der Ver­an­stal­tung teil. Frau Jimu leite­te die Sit­zung in ein­wandfreiem Eng­lisch (nur zwei der Schüler be­herrschten Manda­rin, die an­de­ren hat­ten ge­rade erst be­gon­nen, die Sprache zu ler­nen) und gab ei­nen ge­nau­en Überblick über die his­tori­schen Wurzeln der chi­nesi­schen Tee­kul­tur und die Entwicklung der Tee - Her­stel­lungstechni­ken (Ko­chen, Di­ancha und Brauen) vom 1. bis zum 18. Jahrhun­dert n. Chr.. Ihr wis­sen­schaftli­cher Hin­ter­grund er­mög­lich­te es ihr, ge­naue In­for­ma­tio­nen über den sozi­alen und kul­tu­rel­len Kon­text der Tee­ge­schichte zu ge­ben.

Sie stell­te dann die sechs Ka­tego­rien des Tees vor (Grün, Oo­long, Schwarz, Weiß, Dunkel, Gelb) und lud die Teil­nehmer ein diese zu kos­ten. Nachdem Jimu die Funktion aller spe­ziel­len Utensilien be­schrieben und die tra­diti­onel­le Te­e-Servier-Eti­kette de­monstriert hat­te, er­mög­lich­te sie den Stu­den­ten dies zu üben. Während der Sit­zung in­tera­gier­te sie mit den Stu­den­ten und er­kun­digte sich nach ihren früheren Er­fah­run­gen mit dem Tee­trin­ken. Sie be­ant­wor­tete alle Fra­gen der Stu­den­ten und be­sei­tige fal­sche Vor­stel­lun­gen. Da Jimu sich auch mit den ja­pani­schen Stu­dien be­schäftigt, er­klär­te sie die Un­ter­schiede zwi­schen dem ri­tua­li­sier­ten „Weg des Tees“, der sei­nen Schwer­punkt auf grü­nem Tee in Ja­pan hat, und der we­niger for­ma­len chi­nesi­schen „Teekunst“, die sie selbst prak­ti­ziert und un­ter­rich­tet.

Be­geis­tertes Feedback zu einer Er­fah­rung, die ein tiefe­res Ver­ständnis und eine tiefe­re Wertschätzung des Le­bens in Chi­na er­mög­lichte

Das Feedback der Stu­dierenden zu der Ver­an­stal­tung war äu­ßerst posi­tiv, da selbst die­jeni­gen, die mit der chi­nesi­schen Kul­tur und Ge­sell­schaft ver­traut sind, viele As­pekte die­ses Erbes ent­deck­ten, die ihnen nicht be­kannt wa­ren. Die­jeni­gen Stu­den­ten, die zum ers­ten Mal in Chi­na wa­ren, er­hiel­ten eine ein­zigar­tige Mög­lich­keit, mehr über die Kul­tur des Lan­des durch ihr Wis­sen über das Teetrin­kens zu ler­nen, eine Pra­xis, die eng mit Kunst und Ge­schichte ver­bun­den ist.

Text: Elitestudiengang „Standards of Decision-Making Across Cultures“