Local immune control of cancer within the tumour microenvironment
Unser Immunsystem hat die einzigartige Fähigkeit, entartete Krebszellen zu erkennen und zu eliminieren. Neuartige Therapien auf dieser Basis zeigen erstaunliche Erfolge. Allerdings haben viele Krebsarten in fortgeschrittenen Stadien oftmals Mechanismen entwickelt, um der Erkennung und Zerstörung durch das Immunsystem zu entgehen. Die Internationale Nachwuchsforschungsgruppe arbeitet deshalb an neuen Strategien für die erfolgreiche Immuntherapie dieser Krebspatienten.
Die Nachwuchsforschungsgruppe in der Übersicht
Standort | München |
Anbindung | Internationales Doktorandenkolleg „i-Target: Immunotargeting of cancer“ |
Projektdauer | 2018 bis 2023 |
Leitung | Dr. Jan P. Böttcher E-Mail an Dr. Jan P. Böttcher senden |
Weitere Informationen | Webpräsenz Institute of Molecular Immunology and Experimental Oncology |
Das Potenzial des Immunsystems in der Krebstherapie
Krebs umfasst diverse neoplastische Erkrankungen, die das Leben einer Vielzahl von Menschen beeinflusst und oftmals bedroht. Nach aktuellen Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO leben zurzeit weltweit 32 Millionen Menschen mit Krebs. Zudem wird nahezu die Hälfte der heute lebenden Menschen an Krebs erkranken.
Unser Immunsystem ist in der Lage, Krebszellen zu erkennen und zu attackieren. Wissenschaftliche Entdeckungen in der Grundlagenforschung zur Regulation des Immunsystems haben dazu beigetragen, die Art und Weise, wie wir über die Behandlung von Krebs denken, zu revolutionieren. Die Bedeutung der immun-onkologischen Forschung für die Krebstherapie wird nicht zuletzt durch die Verleihung des Nobelpreises für Physiologie und Medizin 2018 an Prof. James Patrick Allison und Prof. Tasuku Honjo für ihre Entdeckungen der immun-inhibitorischen Rezeptoren CTLA-4 und PD-1 in der Regulation von Immunantworten gegen Krebs unterstrichen.
Diese Entdeckungen stellen den Grundstein für die Entwicklung von vielversprechenden Therapien wie Immuncheckpoint Blockade oder CAR T Zell Transfers dar, denen gemein ist, sich gezielt das Potenzial von Zellen des Immunsystems in der Bekämpfung von Krebs zunutze zu machen. Insbesondere Immuncheckpoint Inhibition hat erstaunliche Ergebnisse in der Behandlung von als „unheilbar“ angesehenen Stadien von Krebs erzielt, resultierend in lang andauernden Remissionen bis hin zur möglichen Heilung mancher Patienten. Trotz dieser Erfolge können fortgeschrittene Stadien vieler Krebsarten nur schwer behandelt werden. Viele Patienten zeigen keine messbare Reaktion auf aktuelle Immuntherapien, aus Gründen, die zum Großteil unverstanden sind.
Um diese Limitationen von Immuntherapien besser zu verstehen und neue Strategien für die Behandlung von Krebs zu entwickeln, erforscht die Nachwuchsforschungsgruppe von Dr. Jan Philipp Böttcher „Local immune control of cancer within the tumour microenvironment“ die molekularen Mechanismen, welche das Immunsystem in der Bekämpfung von Krebs in entscheidendem Maße beeinflussen.


Die Struktur der Nachwuchsforschungsgruppe mit ihrer Einbindung in das Kolleg „i-Target“ stellt eine großartige Umgebung für unsere Teams dar und ist ideal für die erfolgreiche Durchführung unserer interdisziplinären Forschungsprojekte.
Dr. Jan P. Böttcher
Die Immunkontrolle von Krebs erforschen

Krebszellen haben oft verschiedenste Mechanismen entwickelt, um der Entdeckung und Zerstörung durch das Immunsystem zu entgehen, ein entscheidendes Hindernis für aktuelle Immuntherapien. Die Internationale Nachwuchsforschungsgruppe von Dr. Jan Böttcher nutzt moderne Bildgebungsverfahren und bioinformatische Analysen, um die Mechanismen der Kontrolle von Immunantworten gegen Tumoren auf systemischer und lokaler Ebene zu entschlüsseln.
Hauptziele der Nachwuchsforschungsgruppe sind die Identifizierung und das Verständnis von molekularen Signalwegen mit Potenzial für gezielte Krebstherapien. Ein Fokus liegt hierbei vor allem auf der Regulation des Einwanderns von Immunzellen in die verschiedenen Regionen von Tumoren, die lokale Aktivierung des angeborenen Immunsystems sowie die Kommunikation und Kooperation von Immunzellen innerhalb des Tumor-Gewebes.
Die Internationale Nachwuchsforschungsgruppe kooperiert mit dem Internationalen Doktorandenkolleg „i-Target: Immunotargeting of cancer“ der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Technischen Universität München und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Weitere Kooperationen
Helmholtz Zentrum München | München, Deutschland |
Max-Planck-Institut für Biochemie | Martinsried, Deutschland |
Wakayama Medical University | Wakayama, Japan |
The Francis Crick Institute | London, Großbritannien |
The University of Manchester | Manchester, Großbritannien |
University College London | London, Großbritannien |