Kooperative Reaktivität

Eine große Herausforderung in der Chemie ist die Aktivierung von Molekülen und deren syn­the­tische Nutzbarmachung. Eine bedeutende Rolle spielt dabei die Aktivierung und Trans­for­mation kleiner Moleküle wie beispielsweise Wasserstoff. Die Entwicklung eines metallfrei arbeitenden, auf Silicium gründenden Bin­dungs­ak­ti­vierungs­konzepts stellt an­ge­sich­ts der nahezu un­er­schöpf­lichen Vorkommen dieses zweit­häufigsten Elements der Erd­hülle eine lohnens­werte und zu­kunfts­weisende Aufgabe dar.

Die Nachwuchsforschungsgruppe in der Übersicht

StandortUniversität Regensburg
AnbindungElitestudiengang „Advanced Synthesis and Catalysis“
Projektdauer2018 bis 2023
LeitungDr. Jonathan Bauer
E-Mail an Dr. Jonathan Bauer senden

Methodenentwicklung in der Silicium-Ligand-Kooperation

Die Internationale Nach­wuchs­­forschungs­­gruppe um Dr. Jonathan Bauer forscht an der Schnittstelle von Grundlagen- und an­wen­dungs­orien­tier­ter Forschung.


Das Ziel der Forschungsgruppe „Ko­op­erative Reak­ti­vi­tät“ be­steht in der Zu­sam­men­füh­rung zwei­er mole­ku­larer Baueinheiten mit komple­men­tärer Re­ak­tivi­tät in einem Si­li­ci­um-Sauerstoff-Gerüst, sodass die beiden reaktiven Zentren zwar je für sich ihre che­mi­sche Eigen­ständig­keit bewahren (Frus­tra­tion), gleich­zeitig aber ein gegen­seitiger Infor­ma­tions­aus­tausch ge­währ­leistet bleibt (Koope­ration).

Porträtfoto: Dr. Jonathan Bauer

Das vom Freistaat Bayern geförderte Programm der Nach­wuchs­­forschungs­­gruppe ist ein ausgezeichnetes Format. Es ist sicherlich mit die beste Förderung, die es auf dieser wissenschaftlichen Karrierestufe in Deutschland gibt.

Dr. Jonathan Bauer

Dabei spielen fundamentalwissen­schaftliche und theoretische Frage­stellungen zu Stru­ktur, stere­oelektro­nischen Eigenschaften, Reaktivität, Ko­ope­rativität und Frustration in Abhängigkeit unter­schied­licher elek­tro­ni­scher und funktioneller Einflüsse auf Si­li­ci­um­zentren eine ebenso große Rolle wie Methoden­ent­wicklungen in der Syn­these von Haupt­gruppen­element­­verbindungen, im Besonderen auf dem Gebiet der Silicium­chemie.

Kooperative Reaktivität für Bindungsaktivierungen

Ein weiterer Schwerpunkt des For­schungs­pro­gramms liegt auf dem Stu­di­um der Bin­dungs­aktivierung. Es wird un­ter­sucht, ob die erzeugten frustrierten, zwit­ter­ioni­schen Verbindungsmuster über­gangs­metall­ähnliches Verhalten aufweisen und sich zur Akti­vierung kleiner Moleküle und aktivierter Bindungen in organischen Sub­stra­ten eignen, um neue Wege hin zu nach­hal­ti­gen Transformationen zu be­schrei­ten.

Die Internationale Nach­wuchs­­forschungs­­gruppe kooperiert mit dem Elitestudiengang „Advanced Synthesis and Catalysis“ der Uni­ver­si­tät Regens­burg.

Weitere Kooperationen

Kyushu UniversityFukuoka, Japan
Technion - Israel Institute of TechnologyHaifa, Israel
Technische Universität MünchenMünchen, Deutschland
Universität AugsburgAugsburg, Deutschland
Universität BielefeldBielefeld, Deutschland
Universität des SaarlandesSaarbrücken, Deutschland
University of CaliforniaBerkeley, USA
Weizmann Institute of ScienceRehovot, Israel